Wie im letzten Beitrag berichtet, hatte unsere Zeit in Santa Catalina ein Ende und wir sind mit dem Bus zurück nach Panama City gereist. Dabei wurden wir andauernd mit lokaler Quetschkomodenmusik beschallt. Ein Lied wäre ja absolut okay gewesen, aber über mehre Stunden immer das gleiche nervt am Ende. Hier ist ein Beispiel (Link).
Nachdem wir uns eine Nacht im Hotel erholt hatten, trafen wir morgens den Führer für unsere geplante Tour. Ich hatte eine Gruppentour gebucht, es gab aber keine weiteren Teilnehmer, so dass wir die gesamte Aufmerksamkeit des Führers hatten. Er brachte uns zunächst zum 80 km langen Panamakanal- (ein Megabauwerk), zu den Miraflores Locks, das sind die Schleusen auf der Pazifikseite. Dort werden die Schiffe mittels 3 Schleusen 27m auf das Niveau des Gatunsees angehoben. Dieser See ist ein Stausee in der Mitte Panamas, der verhinderte, dass eine tiefe Schlucht in die Gebirge im Landesinneren gegraben werden musste. Auf der Atlantikseite geht es wieder mittels 3 Schleusen auf Meeresniveau, Das Niveau im Pazifik und Atlantik ist etwa gleich. Bereits die Spanier versuchten im 16ten Jahrhundert einen Kanal zu graben, was aber wegen der fehlenden Technologie nicht klappte. 1880 versuchten sich die Franzosen, der Ingenieur Ferdinand de Lesseps hatte zuvor schon erfolgreich den Suezkanal in Ägypten gebaut. Am Panamakanal scheiterte er jedoch, nicht zuletzt, da es mehr als 20000 tote Arbeiter gab, welche an Malaria und Gelbfieber starben. Dass Mücken die Überträger dieser Krankheiten sind, war damals noch nicht bekannt. Ende des 19ten Jahrhunders übernahmen die Amerikaner und stellten den Kanal rechtzeitig zum ersten Weltkrieg fertig um Kriegsmaterial vom Pazifik in den Atlantik zu verlegen. Die Gebühr für eine Durchfahrt beträgt in der Regel $200000 bis $500000, für die teuerste Durchfahrt wurden sogar $1,2 Millionen bezahlt. Das scheint sich trotzdem zu rechnen, da eine Durchfahrt etwa 10 Stunden dauert, anstelle der Umrundung von Kap Horn, welches 3 bis 4 Wochen dauert. Für nur eine Schiffsdurchfahrt werden 200 Millionen Liter Süßwasser gebraucht. Salzwasser ist wegen seiner hohen Korrosivität und den damit verbundenen hohen Instandhaltungskosten keine Option. Jeden Tag passieren etwa 30 Schiffe den Panamakanal. Diesen Sommer gab es weniger Regen, was Rückstaus auf beiden Seiten des Kanals zur Folge hatte. Die Durchfahrt der Schleusen erfolgt im Einbahnstraßenprinzip, einen halben Tag in die eine Richtung, die andere Tageshälfte in die andere Richtung.
Wir hatten das Glück die Einfahrt eines Kreuzfahrtschiffes zu beobachten, wobei die Leute auf dem Schiff uns genauso anglotzen, wie wir sie.
Zum Abschluss ging es noch in die Mitte von Panama City mit einer hübschen Altstadt direkt nebenan viele Hochhäuser. Interessant zu wissen, dass alle Hochhäuser weniger als 20 Jahre alt sind.
Wahnsinn. 200000 Dollar und mehr… Aber die Zeitersparnis ist der Hammer. Wofür wird das Wasser gebraucht? Für das Fluten der Schleusen?
Ja, das Wasser wird nur für das Fluten der Schleusen benutzt und muss wegen der Korrosion von Salzwasser eben Süßwasser sein. Liebe Grüße Andreas