Auf Oahu, der Hauptinsel von Hawaii, unternahmen wir eine geführte Busrundreise und entdeckten mehrere wunderschöne Strände. An einem davon gingen wir schnorcheln, aber es gab nicht viel Besonderes zu sehen. Mittags hielten wir an einem Shrimp-Restaurant, wo uns eine riesige Portion scharfer Shrimps mit Knoblauch serviert wurde. Abends brauchten wir uns keine Sorgen wegen Vampiren zu machen.
Wir besuchten auch eine Macadamia-Nuss-Farm, auf der man sich durch das gesamte Sortiment probieren konnte, und eine Ananasfarm, wo es leckeres Ananaseis gab. Uns wurde sogar eine frische, superleckere Ananas geschenkt, die der Hotelkoch für uns aufgeschnitten hat. Während der Fahrt erfuhren wir, dass es 500 Dollar Strafe kostet, wenn man wilde Hühner füttert. Das Fangen und Schlachten eines Huhns zum Abendessen ist dagegen erlaubt. Der Grund dafür ist, dass die wilden Hühner auf Hawaii keine natürlichen Feinde haben und sich unkontrolliert vermehren.
Am Abend nahmen wir an einem Luau teil, einem traditionellen hawaiianischen Festessen. Dabei wird am Morgen ein ganzes Schwein in Bananenblätter eingewickelt und mit heißen Steinen im Sand vergraben. Abends wird es dann wieder ausgegraben und serviert. Es war sehr lecker und wurde von einer Show mit hawaiianischen Tänzerinnen begleitet, die polynesische Hula-Tänze aufführten. Zwei Männer präsentierten Kriegstänze, darunter einen Haka aus Neuseeland.
Die nächste Insel, die wir besuchten, war Big Island, die kürzlich in Hawaii Island umbenannt wurde. Dort mieteten wir ein Auto und fuhren nach unserer Ankunft in Hilo quer über die Insel nach Kona, etwa 100 Kilometer entfernt. Dort hatte ich bereits einige Tauchgänge gebucht: zwei fortgeschrittene Tagestauchgänge und einen Nachttauchgang mit Mantas. Der Gesamtpreis sollte zunächst 600 Dollar betragen, doch ich bekam 60 Dollar erstattet, weil ich die geliehene Tauchausrüstung den ganzen Tag über nutzen würde und man sie nicht zwischendurch reinigen müsste.
Bei meiner Ankunft im Tauchshop wurde mir mitgeteilt, dass ich der einzige fortgeschrittene Taucher war und deshalb auf das Anfängerboot wechseln müsste. Dafür bekam ich noch einmal 60 Dollar zurück. Am Morgen stellte sich die Tauchlehrerin vor: „Mein Name ist Brie, wie der Käse.“ Es lag mir auf der Zunge zu sagen: „Und der andere Tauchlehrer heißt Bert, Camembert, auch wie der Käse, und ich bin Gorgonzola.“ Ich biss mir jedoch auf die Lippen und unterließ die Bemerkung.
Der erste Tagestauchgang, „Golden Arches“, war unspektakulär. Es handelte sich um zwei Bögen in der Korallenstruktur, durch die man hindurchtauchen konnte. Ein Anfänger hatte jedoch schon Schwierigkeiten, da sein Atemregler abblies, weil er das Mundstück nach oben hielt. Er musste zurück zum Boot, um das Problem zu beheben. Der Tauchgang führte uns dann zu einem Steilabfall am Riff, allerdings nur bis zu einer maximalen Tiefe von 18 Metern, der Grenze für PADI-Anfänger. Zu sehen gab es nicht viel – einige Korallen (viele davon abgestorben) und einige Rifffische.
Der zweite Tauchgang fand vor der Hafeneinfahrt statt und hieß „Turtle’s Paradise“, benannt nach den vielen Meeresschildkröten, die es hier einst gab. Doch seit der Benennung sind die Schildkröten verschwunden, und wir sahen keine. Stattdessen entdeckten wir eine Schule Delfine und mehrere große Muränen – es soll dort zehn verschiedene Arten geben. In der Ferne sichteten wir auch zwei Stachelrochen.
Der Nachttauchgang war dafür äußerst faszinierend. Kurz nach Sonnenuntergang tauchten wir auf etwa 10 Meter Tiefe, und die Mitarbeiter der Tauchbasis steckten starke Lampen in den Sand, die nach oben leuchteten. Das Licht zog sofort Plankton an, und die Taucher wurden ringförmig um die Lampen gruppiert. Schon bald erschienen etwa zehn riesige Mantas mit Spannweiten zwischen fünf und sieben Metern. Sie schwammen mit offenen Mäulern durch die Planktonwolken und vollführten beeindruckende Saltos. Ich versuchte, zwei Videos zu drehen, was mir mit mäßigem Erfolg gelang:
Interessanterweise traf ich beim Einsteigen ins Boot drei hessische Taucher, von denen ich ein Mädchen sogar kannte.
In den folgenden Tagen unternahmen wir noch Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten, wie einem alten Tempel im Norden (übersetzt „Walhügel“), zwei Vulkankratern und einem Wasserfall. Der Walhügel besteht aus tausenden kopfgroßen Steinen, die in einer Menschenkette aus einer Entfernung von 50 Kilometern herbeigeschafft wurden.
Morgen geht es zurück nach Oahu, und am Montag fliegen wir weiter nach Japan.
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