Mit den Besitzern des Weingutes haben wir vereinbart, dass wir auf ihre Hunde von Juni bis Anfang September für fast 3 Monate gegen freies Wohnen aufpassen. Uns wurde gesagt, dass sie planen am 1. oder 2. September wieder nach Hause zu kommen. Am 28ten August bekamen wir dann die Nachricht, dass sie schon am 30sten August zurückkehren würden und dass wir doch bitteschön einen Tag vorher ihr Haus räumen und in das von uns zuvor bewohnte Apartment ziehen sollten. Das erzeugte dann etwas Stress, da wir ihr Haus noch aufräumen und säubern mussten. Dann kam alles zum letzten Mal: die schönen Sonnenuntergänge vom Wohnzimmer aus zu sehen, ein letztes Mal den Wochenmarkt zu besuchen, die Hunde verabschieden,… Glücklicherweise haben wir alles rechtzeitig hinbekommen und die Eigentümer freuten sich, dass alles so schön aufgeräumt und sauber war. Wir luden sie noch zu einem „deutschen“ Abendessen ein: Rouladen mit Klößen, die ihnen sehr gut schmeckten, uns aber etwas forderte, da wir an der Fleischtheke im Supermarkt die richtigen Fleischstücke im richtigen Zuschnitt brauchten, welches zunächst unsere Spanischkenntnisse überforderte. Martina besprach einige Tage vorher mit unserem Spanischlehrer, wie der spanische Name der benötigten Fleischstücke ist, die in Frage kamen und ich organisierte ein Bild aus dem Internet um den richtigen Zuschnitt aufzuzeigen. Derart ausgerüstet verlief die Konversation mit dem Metzger ohne Probleme und wir schoben mit 4 schönen Rouladen zu etwa 1 kg für billige umgerechnet 6 Euro ab.
Die letzten Tage hatten wir nochmal die volle Dröhnung Südamerika bekommen: Ich wollte zum Friseur, der laut Internet um 11:00 aufmachen sollte. Das letzte Mal war ich im Mai in Kanada beim Friseur und ich sah etwas wuschelig am Kopf aus. Zudem plane ich in Japan einige Geschäftspartner zu treffen, so dass ich minimal auf mein Aussehen achten muß. Als ich nach dem Markt beim Friseurladen um 11:15 auftauchte, war weder offen, noch irgendjemand zu sehen. Also bin ich die 10 km wieder zum Weingut gefahren und habe das mit einem Arbeiter besprochen, der meinte nur, das sei normal, müsste ich halt später nochmal hinfahren. Mit meinem Spanisch-radebrechten ist es eh immer ein Drama die gewünschte Frisur mit dem Friseur zu besprechen und endet in der Regel damit, dass ich ihn machen lasse. Gegenüber war eine Bank, wo ich noch etwas Geld vom Geldautomaten ziehen wollte. Die Bank war offen, aber der Raum mit den Geldautomaten abgeschlossen. Dann gab es auch noch Probleme eine chilenische SIM Karte fürs Mobiltelefon zu bekommen, da brauchte man notwendigerweise eine RUT- Nummer, die in etwa der Steuernummer in Deutschland entspricht und die wir als Ausländer in Chile natürlich nicht haben. Morgen Dienstag morgens haben die Weingutbesitzer zugestimmt uns nach Peralillo (die nächstgrößere Ortschaft) zu fahren, wo wir bereits Bustickets bis Santiago im Internet gebucht haben. Martina will in Santiago noch ein Wollgeschäft aufsuchen, da es dort echte, weiche Alpacawolle für einen Spottpreis zu kaufen gibt. In Santiago übernachten wir eine Nacht im Flughafenhotel um Mittwochmorgen zur Osterinsel zu fliegen. Das ist neben den Galapagosinseln, Machu Picchu, … ein Highlight unserer Weltreise.
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