Zunächst einmal wünsche ich allen Leserinnen und Lesern ein gutes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr. Das vergangene Jahr, 2025, war für mich leider ein Desaster: Im Februar ein Krankenhausaufenthalt nach einem Sturz, im Oktober dann eine Gehirntumoroperation.

Der letzte Beitrag beschäftigte sich bereits mit meinem Hirntumor, der glücklicherweise vollständig entfernt werden konnte. Letztlich hatte ich also Glück im Unglück, dass der Tumor in Deutschland entdeckt und operiert wurde. Zwar musste ich fast drei Monate auf einen MRT-Termin warten, doch danach ging alles sehr zügig und effizient.

Im Januar 2025 war ich nach einer 18-monatigen Weltreise allein nach Deutschland zurückgekehrt, da mir hier noch 15 Monate Arbeitslosengeld zustanden, die ich nicht einfach verfallen lassen wollte. Meine Frau blieb derweil in Kanada, um auf unsere Enkeltochter aufzupassen und es so unserem Sohn und unserer Schwiegertochter zu ermöglichen, weiterhin arbeiten zu gehen. Außerdem kaufte sie ein Haus ganz in der Nähe unseres Sohnes.

Ich selbst lebte zunächst einige Zeit bei meiner Schwester, dann bei einem Freund in Konstanz, und in den letzten Monaten mietete ich ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft. Das Arbeitsamt ließ mich – abgesehen von einem initialen Paket mit fünf Jobangeboten – weitgehend in Ruhe, d. h. es gab keine Aufforderungen, persönlich zu erscheinen oder Bewerbungsbemühungen nachzuweisen. Offensichtlich galt ich aufgrund meines Alters als schwer vermittelbar.

Etwa eine Stunde, nachdem ich die allererste Bewerbung auf eine der vorgeschlagenen Positionen per E-Mail abgeschickt hatte, erhielt ich einen Rückruf vom Personalleiter der kleinen Firma. Meine Bewerbung sei außerordentlich interessant, und man könne sich durchaus vorstellen, mir die Position anzubieten. Nachdem ich jedoch meine letzte Gehaltsvorstellung genannt hatte, kam prompt der Rückzieher: Dieses Gehalt könne sich eine kleine Firma leider nicht leisten.

Natürlich suchte ich auch selbst auf Jobportalen nach halbwegs passenden Stellen und bewarb mich entsprechend, erhielt jedoch ausschließlich Absagen. Im Sommer besuchte ich dann eine berufsbezogene Messe und traf dort zufällig eine alte Bekannte, die gerade eine neue Führungsposition bei einem neu gegründeten Unternehmen übernommen hatte. Sie stellte mich kurzerhand ein. Leider begann ich diesen neuen Job nur zwei Wochen vor meiner Tumordiagnose, und weitere zwei Wochen später wurde ich bereits operiert.

Nach der Operation war ich bis Mitte Dezember krankgeschrieben, sodass ich zunächst sechs Wochen Lohnfortzahlung erhielt und anschließend Krankengeld hätte bekommen sollen, das bislang jedoch noch nicht ausgezahlt wurde. Bereits im Sommer hatte ich einen Flug für die Weihnachtszeit nach Kanada gebucht, entschied mich aber nach der Operation, dauerhaft nach Kanada zurückzukehren, und kündigte den Job zum Jahresende. Die Firma, die mich eingestellt hatte, erhielt leider nur wenig Gegenleistung. Trotzdem begegnete man mir sehr freundlich und bot mir zum Abschied sogar an, mich jederzeit zu melden, falls es mir wieder besser gehe, um dann eventuell eine Beratertätigkeit zu übernehmen. Umgekehrt bot ich an, bei Bedarf jederzeit unentgeltlich mit kleineren Dingen auszuhelfen.

Am 8.12. wollte ich mich persönlich beim Einwohnermeldeamt zum 15.12. abmelden – was angeblich nur sieben Tage im Voraus möglich ist. Mir wurde erklärt, das gehe nicht, da es bis zum 15. noch acht Tage seien. Da wiehert er wieder, der deutsche Amtsschimmel. Ich schlug vor, mich stattdessen zum 14.12. abzumelden, was dann akzeptiert wurde.

Am 14.12. brachte uns schließlich mein Freund aus Konstanz zum Flughafen Zürich, von wo aus wir problemlos über Warschau nach Toronto flogen. Nach einer längeren Wartezeit auf unser Gepäck trafen wir in der Ankunftshalle unseren Sohn, der uns ohne Schwierigkeiten „nach Hause“ brachte.

Es tat unglaublich gut, nach zweieinhalb Jahren Leben aus dem Koffer wieder viel Platz zu haben, sich ausbreiten zu können und die Annehmlichkeiten eines eigenen Hauses zu genießen. Reisen hat mir immer großen Spaß gemacht, doch im Moment habe ich davon genug. Am anstrengendsten war die ständige Unstetigkeit – man musste sich immer wieder neu orientieren, hatte keine festen Ablageorte, was zu einer dauernden Suche nach Kleinigkeiten wie Schlüsseln usw. führte. Auf der anderen Seite bin ich natürlich sehr dankbar, all diese Erfahrungen gemacht haben zu dürfen.