In meiner Jugend liebte ich Paris. Für mich hatte die französische Hauptstadt einen besonderen Flair und so bin ich mitFreunden manchmal nur für ein Wochenende hingefahren. Später mochte ich Paris nicht mehr so besonders, London und andere Großstädte fand ich attraktiver. Meine Frau verbrachte allerdings nie einen längere Zeit dort (nur auf der Perepherique- die Stadtautobahn, die um Paris herumführt und einen Trip per Taxi von einem Bahnhof zum Nächsten). Deshalb entschloss ich mich ihr dieses Jahr als Geburtstagsgeschenk einen Wochenendaufenthalt in Paris zu schenken. Gemeinsam fuhren wir Freitagsabend, zwar mit etwas Verzögerung per Bahn von unserem derzeitigen Heimatort los, erreichten aber in Frankfurt den Direktzug nach Paris noch bequem. Dieser hatte dann allerdings auf der Strecke eine halbstündige Verspätung, die Aussagen im Intranet des Zuges waren nicht eindeutig, ob es nun eine Stellwerkstörung oder eine Störung eines vorausfahrenden Zuges war.

Der kurze Weg vom Bahnhof zum Hotel war genauso wie das Check In schnell erledigt und am nächsten Morgen wurden wir durch die Glocken der vor unserem Zimmer liegenden Kirche geweckt. So machten wir uns auf um die Sehenswürdigkeiten zu erkunden und starteten mit einem Tagesticket der lokalen Metro ausgestattet mit Notre Dame. Dann ging es den Boul Miche hinauf um in einer Seitenstraße das Frühstück einzunehmen, hier wurden wir zum ersten mal mit den doch sehr hohen Preisen in Paris konfrontiert. Weiter den Boul Miche hinauf ging es zum Pantheon, das foulcaultschePendel im Inneren schenkten wir uns wegen des Eintrittpreises von 9€. Stattdessen besichtigten wir eine Kirche schräg gegenüber wo die heilige Genvieve begraben ist und feine Steinmetzarbeiten auffielen. Weiter ging es zum Eiffelturm. Auf das Gelände kommt man genauso wie bei anderen Sehenswürdigkeiten nur nach einer ausführlichen Rucksackkontrolle. Die langen Schlangen und die hohen Preise hielten uns wieder davon ab den Turm zu erklimmen. Als nächstes stand der Arc de Triomphe auf dem Programm, der nach einer kurzen Metrofahrt erreicht wurde. Nach der ausgiebigen Besichtigung sind wir langsam die Champs Elysee hinuntergelaufen, vorbei am Grand and Petit Palais und über den Place de la Concorde und dem Jardin de Tuilleries zum Louvre. Nach der Lauferei war erst einmal ein Stop in einem Restaurant nötig, um Energie zu tanken. Weiter ging es dann nach Montmatre, wo wir zur Sacre Coeur aufgestiegen sind. Montmatre und die Kirche waren früher mein absolutes Lieblingsbesuchsziel in Paris, diesmal haben uns aber die extrem vielen Besucher verschreckt. Trotzdem sind wir die 300 Treppenstufen zur Kuppel aufgestiegen um einen tollen Rundumblick über Paris zu genießen. Weiter ging es dann über das Amüsierviertel und einem Barstop zum Abendessen in einem typischen französischen Restaurant. Als Vorspeise hatte ich Eier mit Mayonnaise auf traditionelle Art und als Hauptspeise ein Steak mit Markknochen, das aber nicht so überzeugend ausfiel. Steak werde ich mir wohl auch nach der Erfahrung  letzte Woche in Giens zukünftig verkneifen.

Am nächsten Morgen wollte meine Frau eine Tour auf dem Père Lachaise Friedhof machen, um dort die Gräber bekannter Verstorbener (Jim Morrison,…) abzuklappern. Das war mir zu morbid, so dass wir uns nach einem Frühstück in Montmatre aufspalteten. Ich besuchte das Centre Pompidou, beobachtete eine Fitnessshow in Les Halles und wanderte dann an der Seine entlang zum Jardin des Tuillieries  um auf eine Liegestuhl etwas zu entspannen. Dann ging es weiter zur L’Opera und zum Dome des Invalides um am späten Nachmittag mit dem Zug nach Deutschland zurückzufahren.

Keine Frage Paris bietet ein Menge kultureller Sehenswürdigkeiten, allerdings fand ich den häufigen Geruch von Urin sehr abstoßend, der mir so in anderen Großstädten nicht begegnet ist.