Da dieses Jahr noch einige Urlaubstage verfügbar waren, entschloss ich mich kurzfristig für zwei Wochen unseren Sohn in Kanada zu besuchen, insbesondere, da meine Frau dort auch einige Zeit zubrachte und zubringt. Nachdem ich das gebuchte Umsteigeticket Frankfurt – Toronto – London (ON) und zurück komplett gecancelt habe und einen neuen Flug Frankfurt – Toronto und zurück gebucht  habe, verlief die Reise ereignislos. Glücklicherweise gibt es einen neuen Busservice vom Flughafen in Toronto nach London, wo mich mein Sohn abholte. Nach einer Nacht im Haus meines Sohnes ging es dann schon auf Besuchstour zu Freunden in Toronto/ Pickering wo wir zwei Nächte im Hotel verbrachten. Den ersten Abend ging es dann in einem Ubertaxi weiter nach Oshawa wo wir zu einem leckeren indischem Abendessen eingeladen waren. Glücklicherweise sorgten wir für genügend große Vorräte von einem leckeren australischen Rotwein. Hervorzuheben war das „Chicken Vindaloo“, eine Variante, die meistens extrem scharf ist, so dass man kaum etwas anderes schmeckt. Diesmal war es zum Glück nicht scharf aber sehr interessant gewürzt. Martina zeigte noch einige Fotos von ihrer PCT- Wanderung bevor ich wegen Jetlag und extremer Müdigkeit darauf drängte zurück zu fahren. Den nächsten Tag verbrachten wir morgens in einem Second Hand Klamottenladen, ein neues Hobby von Martina und den Nachmittag bei einem Pubcrawl in Whitby, wobei wir die Town Brewery und die Brock Street Brewing Company besuchten.

Erstere hatte sehr gutes Bier, alle versuchten Sorten schmeckten gut, hatte die zweite eine schöne Dachterasse, von wo aus wir die Aussicht bei bestem Wetter genießen konnten. Der Geschmack des Bieres war eher nicht mein Ding. Dafür gab es eine nette Aufschnittsplatte, wobei sich besonders ein in Rotwein gelagerter Käse mit sehr gutem Geschmack hervortat. Die Köchen erklärte uns, dass dieser Käse bei Costco erhältlich wäre, den wir später dort auch gefunden und gekauft haben.Am Abend wurden wir wieder mit indischen Köstlichkeiten bekocht. Leider nahm der Abend eine unangenehme Wendung, da der Sohn unserer Gastgeberin nach einem Unfall mit gebrochenem Arm im Krankenhaus endete.

Am nächsten Morgen machten wir eine Wanderung entlang des Rouge Valley’s. Als wir hier wohnten, gingen wir hier regelmäßig  am Wochenende spazieren. Zwischenzeitlich ist die Gegend zu einem „Urban Provincial Park“ ernannt und am Sonntag morgen waren hier unzählige Gruppen von Menschen unterwegs, die auch den schönen Tag geniessen wollten.

Nachmittags fuhren wir zurück zum Haus unseres Sohnes, wo noch die letzten Gäste seiner 30 jährigen Geburtstagsparty vom Tag zuvor herumlungerten. Wir wollten nicht stören und gingen zum Bella Jacks, einem mexikanischen Restaurant, das wir schon von vorhergehenden Besuchen kannten und auch diesmal nicht enttäuschte.

Leider setzten am Montag heftige Rachenschmerzen, trockener Husten und Kopfschmerzen ein, da lag eine Coronainfektion auf der Hand, allerdings ein Selbsttest war negativ. Ein Mitbewohner im Haus unseres Sohnes hatte zur gleichen Zeit die gleichen Symptome, er arbeitet im Krankenhaus und hat dort einen für ihn kostenlosen PCR- Test machen lassen, allerdings war der auch negativ. Bleibt also die Frage ob das nicht doch nur eine Grippe war. In jedem Fall habe ich es einige Tage ruhig angehen lassen und nur meinem Sohn die Einfahrt von mehreren Lagen festgefahrenen Blättern gesäubert.

Wir hatten Glück mit dem Wetter, welches herbstlich schön und warm war, sodass wir auch noch eine Tour nach Stratford machten. Dies ist analog zur gleichnamigen Shakespear- Stadt in England eine Theaterstadt, welche von vielen Schulen in Ontario besucht wird. Wir begaben uns dort auf den sogenannten „Bacon and Ale Trail„. Für $40 bekam man dort 5 Gutscheine, die man in lokalen Restaurants und Gaststätten in Speisen und Getränke umsetzen konnte und das für kanadische Verhältnisse vergleichsweise billig.

Wegen des anhaltend guten Wetters machten mein Sohn und ich noch eine Fahrradtour von seinem Wohnort nach Port Stanley, eine kleine Stadt mit Hafen am Lake Erie. Sie liegt nur 15 km südlich vom Wohnort unseres Sohnes. Dort nehmen wir einen Kaffee und machten uns wieder auf den Rückweg. Leider hatte das Fahrrad meines Sohnes da einen Platten. Er wurde jedoch umgehend von seinem Mitbewohner abgeholt und ich beendete die Tour alleine. Zum Abendessen stellte unserer Sohn uns noch seinen Smoker (einer Räucherkammer) vor, den er zur Hochzeit von Freunden geschenkt bekommen hat. Das RIndfleisch, welches für 4 Stunden im Smoker dahingarte, schmeckte ausgesprochen gut: rauchig und zart.