Die Bilder haben heute nur am Rande mit dem Text zu tun. Über diese Woche gibt es auch nicht viel zu berichten, es war ereignislos ruhig. die letzten 4 Wochen in Santa Catalina haben wir mehr verdient als wir ausgegeben haben. Jetzt haben wir begonnen unsere Weiterreise für Mitte September zu planen, Panama City, Kolumbien, Ecuador, Galapagos und plötzlich schmilzt das Guthaben dahin, da die Hotelbuchungen und die Flugkosten dann doch ins Kontor schlagen. Martina kocht nach wie vor und schmeisst die Essensreste wie hier üblich einfach in den Strassengraben, wo sich die lokalen Hunde und in einem Fall (siehe Foto) auch ein Truthahngeier über die Hühnerknochen und über die Reste hermachen.
Leider hatte ich gestern ein Erlebnis, das ich nicht gut einordnen kann: eine etwa 35jährige Frau kam in den Tauchshop, setzte sich einfach auf eine Bank und begann auf mich einzureden. Ich konnte sie absolut nicht verstehen und fragte auf Spanisch ob sie Englisch spricht, das tat sie nicht. Ich hatte das Gefühl sie sprach auch nicht wirklich Spanisch, da ich absolut nichts verstand, sondern vielleicht etwas Ähnliches wie portugiesisch. Ich gab ihr mein Mobiletelfon mit Google Translate geöffnet und deutete ihr an doch aufzuschreiben, was sie von mir wolle. Ich erhielt ein Kauderwelsch zurück, dass sie verfolgt würde und ein „Juan“ getötet worden wäre. Darauf „schleppte“ ich sie in das nahegelegene Restaurant, wo sich der Tauchbasisinhaber aufhielt, der sehr gut Spanisch spricht. Er erklärte mir nur, dass die Dame keinen Tauchtrip buchen wolle, sondern sich einfach nur mit mir unterhalten wolle, was offensichtlich unmöglich wäre. Darauf ging ich zurück zum Shop und sah die Dame einige Minuten später zum Strand gehen. Etwa eine Stunde später kam sie aber wieder und fragte etwas, das ich wieder nicht verstand. Ich gab ihr wieder Google Translate und diesmal kam raus, dass sie eine Tasche suche. Ich hatte keine Tasche, gab ihr aber einen unbenutzten Müllbeutel, den sie dankbar annahm. Dabei kamen wir an ein paar t- Shirts, die dort zum Verkauf hingen, vorbei und sie deutete an, dass sie die gerne hätte. Da diese aber nicht mir gehören, sagte ich nein. Danach fing sie an Ihre Anziehsachen aus ihrem Rucksack in den Müllbeutel zu packen, die Sachen müffelten etwas. Zu dem Zeitpunkt wusste ich gar nicht mehr was ich davon halten sollte. Sie stand dann auf und wollte gehen, da fragte ich noch auf Spanisch ob sie Geld brauche., was sie umgehend bejahte. So gab ich ihr noch $20 und liess sie ziehen.
Das erinnerte mich etwas an ein kürzliches Erlebnis in der letzten Woche in Deutschland. Ich fuhr abends (es war schon dunkel), nach dem Vereinstraining mit dem Fahrrad nach Hause, als ich plötzlich ein Wimmern und Schluchtzen bemerkte, das von einer jungen Frau, so um die 20, die auf dem gegenüberliegenden Bordstein sass, kam. Ich hielt an, setzte mich neben sie und fragte was los ist und ob ich ihr helfen könnte. Sie bat um eine Zigarette, die ich aber nicht hatte. Ich fühlte, dass in den Arm nehmen vielleicht geholfen hätte. Sowas darf man heutzutage aber auch nicht mehr so einfach machen. Sie beruhigte sich auch so etwas und ich stand auf und meinte, dass wenn sie mir nicht sagt ob und wie ich ihr helfen könnte, ich dann weiterfahre, was ich dann auch tat.
Solche Situationen lassen mich immer sehr ratlos zurück, da ich das Gefühl habe möglicherweise falsch reagiert zu haben. Auf der anderen Seite kann ich auch nicht hellsehen, wenn Leute in offensichtlicher Not nicht aussprechen was los ist.
Du hast ihr geholfen, was wahrscheinlich die wenigsten getan hätten. Ist auch immer schwer abzuschätzen was Show oder echt ist!