Die Ankunft in Lima hat uns erschlagen. Riesengroß und extrem chaotisch. Die Autofahrer schneiden extrem und hupen dauernd. Schon bei der Taxifahrt vom Flughafen zum Hotel gab es den ersten kleinen Unfall, der aber von beiden beteiligten Parteien als Bagatelle akzeptiert wurde. Eine Prozession in der Stadt führte zu einem Megastau und wir lernten, dass es fast jeden Tag irgendwo im Stadtzentrum eine Prozession gibt. Am ersten Tag machten wir eine Stadtführung, wo uns die schönsten Plätze und Kirchen gezeigt wurden. Wir erhielten auch Tips zu guten Restaurants und anderen Museen. Leider hatte Martina nochmal Zahnprobleme, so dass wir den Vormittag des zweiten Tages beim Zahnarzt verbrachten, die Rechnung war enorm, unsere Auslandskrankenversicherung wird wohl nur einen kleinen Teil übernehmen, wenn überhaupt. Weitere Sehenswürdigkeiten waren die Katakomben, wo Knochen und Schädel von über 20.000 Menschen liegen und das Goldmuseum mit über 3000 Ausstellungsstücken. Im gleichen Gebäude war die Waffensammlung eines ehemaligen Außenministers von Peru untergebracht mit über 10,000 Stücken, das interessierte uns aber eher nur am Rande. Peru ist auch sehr bekannt für seine gute Küche (Fusion zwischen einheimisch und asiatisch, da viele Asiaten nach Peru immigrierten), in Lima gibt es die höchste Dichte von Sternerestaurants auf der Welt, wobei viele Toprestaurants hier zu finden sind. Wir genehmigten uns den Luxus in einem 3-Sterne Restaurant zu speisen. (Mayta, $400 für zwei). Martina hatte als Vorspeise Jakobsmuscheln und ich hatte das beste Ceviche meines Lebens. Ceviche ist ein spezielles peruanisches Gericht, wo Meeresfrüchte in Limonen oder Zitronensaft gebeizt werden, sozusagen kalt gekocht, wobei das Eiweiß denaturiert, wie beim Kochen. Als Hauptspeise gab es Ente: Brust, Keule und Stopfleber. Das wollte Martina gerne essen, freundlicherweise hat uns der Kellner darauf hingewiesen, dass davon auch 2 Personen satt werden, so dass ich auf ein eigenes Essen verzichtete und bei Martina mitgegessen habe (Räuberteller). Trotzdem haben wir nicht alles geschafft. Nach dem Essen lud mich Martina noch in die angeblich weltweit beste Bar ein, wo wir den Abend mit einigen Cocktails ausklingen ließen. Leider stellte sich die Rückkehr zum Hotel dann doch als etwas kompliziert heraus: ich versuche die App Uber zu benutzen, die vor allem in Großstädten Taxiservices anbietet, dabei wird der Standort des Mobiltelefones gecheckt, man gibt sein Fahrtziel ein und der nächste Fahrer benachrichtigt. Normal bekommt man dann angezeigt, dein Fahrer ist noch 10 min, 5 min, 1 min entfernt bis der Wagen vor einem steht. In Lima hatten wir mit Uber mehrfach die Erfahrung gemacht: 5min, 10min, 30min entfernt und dann hat der Fahrer die Tour abgebrochen. Nachdem uns das 2 Mal passiert ist, bin ich zurück in die Bar und eine nette Mitarbeiterin hatte eine andere Taxiapp mit der sie uns ein Taxi rief und sogar mit uns auf die Ankunft wartete. Dies war sogar billiger als Uber, was ansonsten kaum passiert.
Am letzten Tag in Lima bekam ich morgens noch eine Nachricht eines ehemaligen Arbeitskollegen, dass er gerade in Frankfurt in ein Flugzeug nach Lima steigt (wegen der Zeitverschiebung 7 Stunden zurück), wie lange wir noch da wären. Abends erhielten wir dann die Nachricht, dass er angekommen ist ,mit der Google Maps Adresse eines Restaurants. Wir entschieden uns spontan mit dem Taxi hin zu fahren, obwohl wir bereits zu Abend gegessen hatten. Der Kollege ist mit einer Peruanerin verheiratet und sie sind dabei, ein Apartment in Lima zu kaufen und hatten am nächsten Tag den Notartermin. So verbrachten wir den letzten Abend noch in netter Gesellschaft, zusätzlich anwesend waren der Bruder, die Schwägerin und ein Cousin der Dame. Die Rückkehr zum Hotel verlief diesmal ereignislos ein Uber- Fahrer kam tatsächlich wie in der App angekündigt.
Das Wetter in Lima ist gar nicht so prima. Meistens ist es bewölkt nur nachmittags scheint mal für ein zwei Stunden die Sonne.
Früh morgens mussten wir zum Busbahnhof, wo wir mit dem Bus nach Nazca wollen. Ich sitze gerade im super bequemen Bus mit Business Class Sitzen und bin am Tippen.
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