Kolumbien:
Die Airline, die wir für den Flug von San Juan nach Bogota gebucht haben, Avianca, war wie so vieles in Kolumbien ausgesprochen günstig. Allerdings hatten sie sehr strenge Handgepäckregeln, die ich so noch nie zuvor gesehen habe: Nur ein Handgepäckstück war erlaubt, ein zusätzlicher Rucksack, wie sonst üblich, gehörte nicht dazu. So mussten wir §160 zusätzlich zahlen., was den Flug dann nicht mehr ganz so billig machte. Beim Einchecken wurden dann die Dimensionen des Gepäcks geprüft, eine Mitarbeiterin prüfte jeden Passagier, ob das Handgepäck auch in den vorgegebenen Rahmen passte. Dabei quetschten mehrere Passagiere ihr Gepäck in den Rahmen, bekamen es dann aber nicht ohne weiteres wieder heraus. Das amüsierte Martina und mich sehr, besonders, da wir keine Probleme hatten.
Die Einreiseformalitäten dauerten 1,5 Stunden, da eine lange Schlange vor den Schaltern war. Wir bekamen unser Visum/ Pass, dann aber ohne große Schwierigkeiten und hatten glücklicherweise ein Hotel in Flughafennähe gebucht, wohin wir mit einem Shuttle gefahren wurden.
Nach einem guten Schlaf und ausreichendem Frühstück machten wir uns danach mittels Uber auf den Weg zu unserem etwas billigeren Hostel in der Innenstadt.
Nachdem wir uns dort eingerichtet hatten machten wir uns auf zum Sightseeing: der Hauptplatz, Plaza de Bolivar, die Kirche in der Nähe und bei bestem Wetter machten wir uns auf den Weg zur Seilbahn um auf den Hausberg (Monserrate). Bogota liegt bereits auf 2600 m Höhe, der Hausberg liegt bei 3200m. Dort merkte man schon die dünne Luft und das Atmen viel schwer. Nachdem wir uns ausführlich umgeschaut haben (die Aussicht war ein Häusermeer, die Stadtränder waren nicht zu sehen), machten wir uns auf den Rückweg um in einem Peruanischem Restaurant eine Fischplatte und Ceviche zu verspeisen. Ceviche mag ich sehr gerne, dabei handelt es sich um rohe kleingeschnittene Meerestiere (Fische, Muscheln, Oktopus,…), die in Zitronen oder Limettensaft „kaltgegart“ werden. Die Preise waren sehr moderat, das Essen mit einigen Bieren kostete etwa 40€ fü uns beide.
Am nächsten Morgen besuchten wir das Goldmuseum, wo unglaublich viele Ausstellungsstücke zu betrachten waren. Zudem wurden verschiedene Techniken des Vergoldens und die Herstellung von Statuetten mittels Wachsmodellen gezeigt und erklärt.
Danach stromerten wir noch etwas durch die Straßen der Altstadt um nach einem Reisebüro zu suchen wo wir am nächsten Morgen eine Tour zur Lagune Guatavita und zur Salzkathedrale buchen wollten. Beide Ziele liegen etwa 50 km außerhalb von Bogota. Die suche gestaltete sich schwierig, wir konnten kein Reisebüro finden alles sollte via das Internet gebucht werden. Auf der Suche halfen uns freundliche Menschen, die sogar noch für uns telefonierten. Letztlich fanden wir einen Stand mit zwei freundlichen Herren, die uns mit Freude den Ausflug verkauften. Wirklich alle Verhandlungen verlaufen auf Spanisch, Englisch, geschweige denn Deutsch spricht in Kolumbien niemand.
Pünktlich um 8:00 am nächsten Morgen wurden wir abgeholt. Der Fahrer war etwas enttäuscht, da unser Spanisch momentan ausreicht alles Notwendige zu erledigen, eine flüssige Unterhaltung ist momentan leider noch nicht möglich.
Zunächst fuhren wir zur Lagune Guatavita. Hier leben die Muisca, ein Volk, welches in der Vergangenheit goldene Gegenstände herstellte und als Opfergabe im See versenkte. Sehr bekannt ist ein sogenanntes goldenes Floss (El Dorado). Die Spanier auf der Suche nach El Dorado stießen auf den See und die Tradition der Muisca. Sie versuchten den See trocken zu legen indem sie eine Schlucht gruben um das Wasser abzulassen, was ihnen auch zum Teil gelungen ist. Dieses Vorhaben wurde aber aufgegeben, zum Teil wegen verheerender Unfälle, zum Teil weil das gefundene Gold einen zu hohen Kupferanteil hatte. Der Besuch startete mit einer Wanderung hoch zum Berg, wobei man tatsächlich die scharfe Grenze der Bewuchszone bei etwa 3000 Höhenmetern wahrnehmen konnte, wo sich die Vegetation deutlich änderte. Oben angekommen schaute man auf den See hinab, was bei unserem Besuch etwas mystisch war, hervorgerufen durch den Regen und Nebel. Der Führer empfahl an etwas schönes aus seinem Leben zu denken und spielte eine volksnahe Melodie auf seiner Blockflöte.
Nach dem Ende der Wanderung fuhren wir weiter nach Zipaquirá,wo es eine unterirdische Kathedrale in einem ehemaligen Salzstollen zu bewundern gab.
Den letzten Tag in Bogota verbrachten wir noch mit der kostenlosen Besichtigung des Botero Museums. Botero ist ein sehr bekannter kolumbianischer Maler und Bildhauer. Er sammelte auch Bilder von anderen zeitgenössischen Künstlern, von Dali über Picasso zu Miro, Monet, Renoir und anderen. Im Museum waren Bilder dieser Künstler neben den Bildern von Botero selbst zu sehen. Sein Malstil ist interessant, er malt alle Personen eher beleibt dicklich. Eine Parodie auf die Mona Lisa fiel uns besonders ins Auge.