Link Erster Teil Bevor ich mit der Beschreibung unserer Erlebnisse fortfahre, hier noch ein Link auf einen älteren Reisebericht in der FAS.
In Villa Cerro Castillo wachte ich nach der anstrengenden Wanderung am Tag zuvor, morgens mit Muskelkater auf, trotzdem fuhren wir nach einem herzhaften Frühstück noch etwa 100 km weiter südlich bis nach Puerto Rio Tranquilo. Südlich von Villa Cerro Castillo gibt es allerdings nur noch Schotterpisten, die ich als sehr anstrengend zu befahren finde, so dass wir uns entschlossen nicht weiter nach Süden zu fahren, sondern nach 870 km von 1200 km Carreterra Austral (also drei Viertel) nach Norden umzukehren. Den Mietwagen müssen wir eh in Puerto Montt zurückgeben; eine einfache Strecke mit Rückgabe an einem anderen Ort, sofern überhaupt möglich, hätte den ohnehin hohen Mietpreis noch einmal verdoppelt. In der Nähe von Puerto Rio Tranquilo gibt es 2 Sehenswürdigkeiten: einen Tagesausflug zu einem Gletscher bei San Lorenzo, das sollte komplett $200 pro Person kosten, das war uns zu teuer, so dass wir darauf verzichteten, insbesondere, da wir noch den hängenden Gletscher im Parque Nacional Queulet weiter nördlich besuchen wollten. Interessant waren dagegen die Marmorstrukturen im See (Kapelle, Kathedrale und Höhlen).
Wir entschieden uns für eine geführte Kajaktour, die für uns beide zusammen $90 kostete und viel Spaß machte, da wir so auch noch lernten mit einem Doppelsitzerkajak umzugehen. Die Tour dauerte 3 Stunden, nachmittags hatten wir also Zeit unseren Muskelkater zu pflegen und nett Essen zu gehen.
Am nächsten Morgen fuhren wir dann wie gaplant wieder nach Norden um wieder in Coihaique zu übernachten und danach zum Parque Nacionl Queulat zu fahren. Hier stand wieder eine Wanderung an, hin und zurück nur 6 km, aber 250 m Höhenunterschied. Alles war etwas unter Zeitdruck, der Park schloß um 13:30 und wir kamen gerade noch rechtzeitig an, da wir morgens vergessen hatten zu tanken und deshalb noch einen Umweg fahren mußten. Tankstellen gibt es gar nicht so viele und häufig haben die wenigen Tankstellen auch kein Benzin mehr, so dass es sich empfiehlt an jeder Tankstelle zu halten um rechtzeitig aufzutanken.
Zudem wurde die Aussichtsplattform um 15:00 geschlossen und der Park schloss um 16:00. Auf dem Weg nach oben wurde ich von einer Rangerin überholt, wo ich befürchtete, dass sie den Aussichtspunkt schließen wird. also strengte ich mich heftig an noch rechtzeitig hoben anzukommen, was mir auch gerade so gelang. Beim Abstieg drängte die Zeit wegen der Schließung des Parks, so dass ich mich auch da beeilte. Dabei bin ich gestolpert, und mit dem Kopf auf einem Stein aufgeschlagen, so dass ich eine blutende Wunde am Hinterkopf hatte. Mit der Hilfe von Martina und eines chilenischen Paares, welches zufällig in der Nähe war schaffte ich es zum Auto zurückzukommen, An der Ausfahrt des Parkes gab es die Rangerstation, wo man die Wunde reinigte und ein Pflaster anbrachte. Dort riet man mir in Puyuhuapi zu einer Arztstation zu gehen um die Wunde versorgen zu lassen. Die Arztstation war glücklicherweise nur 100 m von unserer gebuchten Unterkunft entfernt und der anwesende Arzt sprach zum Glück ausreichend gut Englisch, um zu verstehen was geschehen war und mir erklärte, dass die Wunde zunächst freigelegt (meine wenigen letzten Haare wurden geopfert) und gereinigt werden müsste (darum kümmerte sich eine Krankenschwester) um dann mit 3 Stichen unter Lokalanästhesie genäht zu werden. Das haben sie auch nett erledigt und mich mit einem Gaze- Schleifchen auf der Wunde und einem Vorrat an Ibuprofen verabschiedet. Geld wollten sie absolut nicht annehmen (obwohl wir eine ausreichende Auslandskrankenversicherung haben), nur eine Kopie meines Reisepasses nahmen sie. Zum Glück hatte ich keinerlei Scherzen am Kopf, stellte nur später fest, dass ich doch noch eine Rippenprellung davon getragen habe und meine Brille ist wohl beim Sturz kaputt gegangen. Weder mir noch Martina, noch den anderen Leuten fiel auf, dass an meiner Brille ein Glas fehlte. Ich selbst habe noch eine gute Fernsicht (nur eine halbe Dioptrie) nur mit der Nahsicht hapert es etwas, mehr 2.5 Dioptrien. Glücklicherweise hatte ich eine Lesebrille als Reserve dabei, so dass alles keine große Beeinträchtigung darstellt.. Am nächsten Morgen ist Martina dann weitergefahren, wir hatten Futaleufú im Auge und haben bei einem amerikanischen Tramper angehalten, der sein Glück kaum glauben konnte. Er hatte das selbe Ziel, zu dem es noch gut 250 km waren. Wir lieferten ihn am Zeltplatz ab, während wir ein Hostal gebucht hatten. In dem Ort wollten wir 3 Tage bleiben, Futaleufù ist bekannt für Outdooraktivitäten: Flyfishing (Fliegenfischen), Reiten, Wildwater Rafting, wandern, ,… das alles konnte ich wegen meiner Verletzung allerdings vergessen, so dass ich ein paar Tage Ruhe habe und diesen Blog hier schreibe. Morgen fahren wir zurück nach Chaiten um übermorgen hoffentlich den Leihwagen in Puerto Montt zurückgeben zu können. Von Puerto Montt wollen wir ganz in den Süden Patagoniens in Chile nach Punta Arenas fliegen um uns dort etwas umzuschauen und dann noch weiter südlich mit dem Bus nach Ushuaia/ Feuerland Argentinien zu fahren. Ushuaia ist die südlichste Stadt der Welt und nach unserem Aufenthalt dort wollen wir in Argentinien wieder nach Norden reisen. Das wird wegen der hohen Inflation dort sicher sehr interessant und erlebnisreich. Ende März (Ostern) wollen wir in Buenos Aires sein, dort haben wir bereits einige Einladungen von ehemaligen Arbeitskollegen und unserem Internet- Spanischlehrer.
Hinterlasse einen Kommentar