Die Carrterra Austral (siehe link) haben wir erfolgreich mit einer letzten Wanderung im Parque Nacional de Pumalin abgeschlossen:

Martina hatte die 3 Fäden meiner Kopfwunde von meinem Fall fünf Tage zuvor fast scherzfrei gezogen. Die Wunde verheilt gut. Den Mietwagen haben wir zwar dreckig aber ohne offensichtliche Schäden in Puerto Montt abgegeben und sind am nächsten Morgen früh nach Punta Arenas ganz in den Süden von Chile geflogen. Das Wetter war generell schön, aber es herrschte ein unglaublicher Wind. Im Toristen Informationsbüro warnten sie einen nicht am Strand weggeblasen zu werden und man musste sich in den Wind lehnen um vorwärts zu kommen. Hier besuchten wir das etwa 8 km außerhalb gelegene Museum Museo Nao Victoria, Dort befinden sich Nachbauten der Schiffe Nao Victoria und der HMS Beagle. Mit der Nao Victoria war Fernando Magellan im 16ten Jahrhundert die erste Weltumsegelung gelungen und die HMS Beagle war das Schiff mit dem Charles Darwin um die Welt gesegelt ist, und die dabei gewonnen Erkentnisse zur Entwicklung der Evolutionstheorie benutzt hatte. Ich fand es schon überraschend wie klein die Schiffe waren und wie mutig die damaligen Forscher und Entdecker doch sein mussten um sich mit diesen Nussschalen auf das Meer zu trauen, letztlich ohne zu wissen was sie erwartete. Auf der Beagle befand sich ein Eingeborener aus Feuerland, der während der ersten Reise der Beagle als Geisel entführt wurde und auf Englisch Jammy Button hieß, weil ihn der Kapitän der Beagle wohl für einen Perlenknopf seinen Eltern abgekauft hatte und dann mit nach England nahm. Bei der zweiten Reise, wo Darwin dabei war wurde er wohl zurück nach Feuerland gebracht. Diese Geschichte soll wohl Vorlage für das Kinderbuch von Michael Ende Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer sein, wo Michael Ende (Jim and Jammy klingen ähnlich und button ist auf Englisch Knopf) damit wohl ein Zeichen gegen den Rassismus der Nazizeit setzen wollte.

Nachmittags haben wir dann noch die Austral Brauerei besucht, die südlichste Brauerei der Welt. Diese Brauerei wurde vor mehr als 120 Jahren von einem ausgewanderten Deutschen gegründet und noch heute benutzt man dort ausschließlich Hopfen und Hefe aus Deutschland. Sogar einer ältere Dose Königs Bier hatten sie in einer Auslage. Nach einer Führung durch die Produktion und die Qualitätskontrolle durften wir eine Kostprobe der verschiedenen produzierten Biere degustieren. Generell war der Geschmack gut nur das „Rhababerbier“ wollte nicht so recht an mich, das steht aber intern eh auf der Abschussliste.
Nächsten Dienstag planen wir Chile  mit dem Bus in Richtung Ushuaia in Argentinien zu verlassen. In Chile waren wir für fast 3 Monate und haben tolle Eindrücke gewinnen können: im Norden die Atacama Wüste, dann verschiedene Städte am Meer (Antofagasta und Las Serenas), Santiago die Hauptstadt, der Aufenthalt auf dem Weingut und schließlich Punta Arenas, eine kleine Stadt ganz im Süden.  Vor unserem Aufenthalt hatte ich so gar keine Vorstellung von Chile und wenn, dann eher schlechte, wie etwa die deutsche Siedlung „Colonia Dignidad„, wo ein Deutscher in einer von ihm gegründeten eingezäunten Stadt  in Chile sich Menschen gefügig gemacht, Kinder missbraucht hat, sowie den Diktator Pinochet unterstützt hat, indem er dort Misshandlungen von Pinochets Gegnern erlaubte. Chile ist ein ganz tolles Land mit einer vielfältigen Kultur, sehr netten Menschen und viel sehenswerter Natur.