Seit Anfang Dezember wohnen wir bei unserem Sohn in Kanada. Neben der schönen Zeit mit unserer Enkeltochter übernehmen wir hier auch einige Aufgaben: die Einfahrt vom Schnee befreien, den Hund spazieren führen, einkaufen, Abendessen kochen – und versuchen, eine alte Schneefräse wieder in Gang zu bringen.
Die Schneefräse hat mein Sohn vor etwa zehn Jahren von einem Freund geschenkt bekommen, doch sie hat nie wirklich funktioniert. Interessanterweise stammt das Gerät aus Saarbrücken und wurde von der Firma MTD Products hergestellt. Ein Telefonat mit der Firma ergab, dass man uns tatsächlich helfen wollte und uns prompt die Betriebsanleitung zuschickte. Leider war der Benzinrest in der Fräse schon viele Jahre alt und vermutlich verharzt. Trotz aller Bemühungen gelang es mir nicht, das Gerät zum Laufen zu bringen, also brachte ich es schließlich zu einer örtlichen Servicestelle.
Nach den reichhaltigen Weihnachtsfeiertagen beschlossen wir, einen Ausflug zu machen, um dem Hund unseres Sohnes etwas Auslauf zu gönnen. Wir fuhren an einen Hundestrand am Eriesee, der an diesem Tag fast menschen- und hundeleer war. Doch wie der Zufall es wollte, trafen wir dort einen Freund unseres Sohnes, der mit seinen Eltern ebenfalls spazieren ging. Während die jungen Leute miteinander sprachen, kamen wir mit seinen Eltern ins Gespräch. Die Mutter erzählte, dass sie – wie wir vor einem Jahr – in Chile gewesen sei und das Land ebenfalls faszinierend fand. Nach etwa 20 Minuten gingen wir in unterschiedliche Richtungen weiter. Bevor sie sich verabschiedeten, kam der Freund unseres Sohnes noch einmal zu uns und bedankte sich auf Englisch dafür, dass wir Benjamin zu einem so netten Menschen erzogen hätten.
Interessanterweise war das nicht das erste Mal, dass wir so ein Lob bekamen. Zur Hochzeit unseres Sohnes vor drei Jahren setzte sich der Professor, bei dem Benjamin seine Doktorarbeit schrieb, zu uns und sagte, wie dankbar er sei, mit Benjamin arbeiten zu dürfen. Benjamin hatte ihn, trotz seiner 75 Jahre, dazu überredet, mit den Jungs Fußball zu spielen – eine Erfahrung, die dem Professor wohl großen Spaß machte. Schon zu Schulzeiten – sei es in Deutschland, England oder Kanada – bedankten sich Lehrer bei uns, dass sie einen so interessierten und umgänglichen Schüler unterrichten durften.
In der Stadt Port Burwell entdeckten wir ein kanadisches U-Boot, die HMCS Ojibwa (http://www.hmcsojibwa.ca/), das dort als Museum dient. Allerdings war uns der Eintrittspreis von 27,50 Dollar pro Erwachsenem zu teuer, um es zu besichtigen. Wir hatten erst kürzlich ein U-Boot in Pearl Harbor auf Hawaii besichtigt und früher schon eines in Portsmouth (https://www.nmrn.org.uk/visit-us/submarine-museum), als wir noch in England lebten. Außerdem finde ich U-Boot-Wracks unter Wasser ohnehin spannender – wie etwa die P555 vor Weymouth im Ärmelkanal (https://divernet.com/scuba-diving/wreck-tours/wreck-tour-141-the-p555/) oder die Rubis im Mittelmeer (https://www.argunners.com/inside-the-french-submarine-rubis-wreck/).
Ansonsten vergeht die Zeit hier mit Einkäufen, Spaziergängen und – wie könnte es anders sein – viel zu viel Essen.
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