Wrack Akitsushima
Am nächsten Morgen riss mich das erste Mal der Wecker aus dem Schlaf. Beim Frühstück stellte sich heraus, dass eine größere Gruppe der Stimmungsmacher aus der Bar letzte Nacht abreiste. Wie bereits gesagt, war ich der einzige verbliebene Gast mit einigem taucherischen Niveau und die Basis wollte mir eine Freude machen, i.e. wiederum alleine mit einem Guide ging es zu einem etwas entfernteren Wrack, die Akitsushima. Dies ist das einzige wirkliche Kriegsschiff in der Gegend und ist ein etwa 120 m langer japanischer Wasserflugzeugträger, angeblich der einzige dieser Art, der noch zu besichtigen ist. Er trug sogenannte ‚Emily‘ Wasserflugzeuge, die berüchtigt wegen ihrer Reichweite (7000km) und der Ladung (Wasserbomben, Torpedos, Bomben) waren. Zudem waren die Flugzeuge mit 2 cm und 7 cm Maschinengewehren bewaffnet. Eines dieser Wasserflugzeuge soll wohl mit dem Träger untergegangen sein, wurde allerdings niemals gefunden. In Truk soll wohl eines der Flugzeuge betauchbar sein. Wir tauchten am Heck des Schiffes ab, welches seitwärts auf der Backbordseite liegt. Zunächst tauchten wir am Kran zum Heben und Aussetzen der Wasserflugzeuge entlang, um dann über ein Loch ins Innere des Schiffes zu gelangen. Im Inneren war die Sicht sehr klar, so dass man die Mechanik (Zahnräder) des Krans im Inneren gut sehen konnte. Wir folgten den Gängen im Inneren bis zum Maschinenraum, wo es vier Turbinen zu sehen gab und der Guide wies mich an alleine in einen Schacht hinabzutauchen, da es dort noch ‚intakte‘ Instrumente zu sehen gibt. Weiter vorne wurde ich noch auf einige Granaten aufmerksam gemacht, die dort herumlagen und wir tauchten vorne am Bug aus einer Öffnung hinaus, um dann auf der Steuerbordseite auf dem Deck zurück zur Boje zu schwimmen. Der Guide wollte mich dann auf eine kleine Garnele auf einer weissen Peitschenkoralle aufmerksam machen, ich brauchte allerdings mindestens eine Minute bevor ich diese erkannte, da sie perfekt an die Umgebung angepasst war. An Bord erklärte er mir, dass er diese Garnele bei jedem Tauchgang beobachtet seit sie nur einen Zentimeter groß war, bis zum jetzigen Stadium von etwa 5 cm. Am Heck angekommen tauchten wir mit etwas Dekozeit auf.
Nx 31 Tiefe 26m, Dauer 40 Min.
Okikawa Maru
Nach dem Mittagsessen gings wie gehabt alleine mit dem Guide zu einem noch weiter entfernten Wrack, die Okikawa Maru. Dies ist ein riesiger Öltanker, der in 25m Tiefe liegt, das Deck auf 10m. Wir tauchten am Heck ab, direkt zum Ruder, an der Stelle wo die Schraube gewesen wäre (die war nicht mehr da) und tauchten anstelle dessen durch den Wellentunnel bis zum Maschinenraum, dort gab es eine etwas zerstörte an der Wand hängende Lampe zu sehen und etwas entfernt zertrümmertes Geschirr und Fischkieferknochen. Dann gings auf und ab in die verschiednen Öltanks. Dabei mussten wir uns durch ziemlich enge Öffnungen quetschen und drinnen gabs außer viel Raum nicht viel zusehen. Zudem war die Sicht eher ederseemässig, i.e. ohne Guide hätte ich hier vollkommen die Orientierung verloren. Wieder raus aus den Tanks folgten wir de Verlauf des Schiffes innen, bis zum abgebrochenen Bug. Dort sind wir hinausgetaucht und auf dem Deck zum Heck zurückgetaucht, dabei konnte man gerade die Reling links und rechts erahnen. Am Heck sind wir nochmals in eine Struktur getaucht, die ich für die Brücke gehalten habe und hinter der Brücke nochmals abwärts in den Pumpenraum. Dort fand mein Kollege zu seiner Überraschung eine alte völlig intakte Sakeflasche und war völlig aus dem Häuschen. Nachdem wir noch vorne die Überreste der Bugkanone angeschaut haben ging es wieder zum Boot zurück.
Dies beendet die Tauchgänge in Sangat. Das Team der Tauchbasis war sehr freundlich und ich erkenne es ihnen hoch an, dass sie mir während des kurzen Aufenthalts die Möglichkeit gaben 6 verschiedene Wracks zu betauchen, zum großen Teil als einziger Gast auf dem Boot, das rechne ich denen hoch an und ist nicht selbstverständlich.
Nx31, Tiefe 25m, 55 Min.
1. Teil hier.
3. Teil hier
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