Tag 1
In den 80 Jahren des letzten Jahrhunderts habe ich in Marburg an der Lahn studiert und noch immer Kontakt zu vielen ehemaligen Studienkollegen. Traditionell haben Alfred und ich zu Pfingsten eine Motorradtour gemacht, dieses Jahr entschlossen wir uns etwas Sportlicheres zu unternehmen, i.e. eine Fahrradtour an der Lahn entlang von Marburg bis Lahnstein, i.e. wo de Lahn in den Rhein fließt. Die Strecke von etwa 180 km wurde grob in drei geteilt, das machte eine tägliche Strecke von etwa 60 km. Roland ein ehemaliger Studienfreund aus Marburg entschied sich trotz erheblicher Knieprobleme uns anzuschließen. Am ersten Tag sind wir mit unseren Rädern per Bahn nach Marburg gereist. Dort erwartete uns ein recht kühles Wetter. Direkt nach dem Start merkten wir, dass uns ein herber Gegenwind ins Gesicht blies. Wir ließen uns die Laune nicht verbieten, verschiedene Kaltgetränkepausen an Lokalitäten an der Lahn trugen erheblich zur Stimmungsverbesserung bei. Die Landschaft war sehr weit mit vielen Seen, und recht flach. Die höchsten Erhebungen waren die Brücken über den Fluss, sodass wir zeitig abends im Hotel in Wetzlar einliefen. Eine Pizzeria war fußläufig etwa 100 m entfernt, nach einem reichhaltigem Essen bekamen wir noch eine Flasche Lambrusco geschenkt.
Tag 2
Nach einem guten Frühstück schwangen wir uns wieder auf die Räder um der Lahn weiter zu folgen. Leider wurden schon bald einige Straßen, inkl. der anliegenden Fahrradwege renoviert und eine Umleitung in die umliegenden Berge ausgeschildert. Mit einigen Flüchen schafften wir die Steigung und oben wartete eine etwa 30 köpfige Radlertruppe mit teils fortgeschrittenem Alter und E-Motoren. Diese Mädels und Jungs begleiteten uns mehr oder weniger nach Limburg unserem nächsten Übernachtungsstopp. Zwischendurch machten wir noch eine Pause mit Schlossbesichtigung in Weilburg, wo Alfred auch ein Paar kubanische Zigarren erstand, die wir abends genossen haben. Weiter auf dem Weg machten wir noch eine Rast auf einem Campingplatzrestaurant und ächzten die Steigung nach Dietkirchen hinauf wo ein interessantes Kloster/ Kirche war. Die letzten km liefen wir dann entspannt nach Limburg ein. Dort hatten wir eine Airbnb- Unterkunft gebucht Anne, die Besitzerin begrüßte uns sehr herzlich, brachte unsere Fahrräder in einer Garage unter und erklärte uns dann die Sehenswürdigkeiten und die Restaurantlandschaft in Limburg. Sie bot uns auch noch zwei Flaschen Wein an, um den Abend nett auf ihrer Terrasse ausklingen zu lassen. Wir aßen sehr gut im Cafe Antik, wo man auch aus der Speisekarte des gegenüberliegenden Restaurant Burgkeller auswählen konnte.
Tag 3
Am nächsten Morgen war das Wetter zwar schön aber die Vorhersage war sehr überschlagen, sodass wir eine Weile brauchten, um zur Entscheidung zu kommen, trotzdem weiterzufahren. Das sehr großzügige Frühstück von Anne tat ein übriges uns für die bevorstehenden Aktivitäten zu stärken. Nach ein paar Tipps von Anne, besonders die steilen Uferauffahrten möglichst zu meiden, machten wir uns auf den Weg. Leider hatte Roland doch nach etwa einem Viertel der Strecke arge Knieprobleme, sodass er sich entschloss mit dem Zug bis Lahnstein vorzufahren. Alfred und ich fuhren alleine weiter, machten eine Trinkpause in Obernhof, um dann der Weisung der Komoot App folgend, den Berg zum Kloster Arnstein hinauf zu hecheln. Oben angekommen war bei mir die Lust zur Besichtigung vabhanden gekommen und ich zog es vor möglichst schnell die Abfahrt zu nehmen, zum einen um Roland nicht zu lange warten zu lassen, zum anderen um den drohenden Regenschauern zu entgehen. Die Strecke , über Nassau und Bad Ems nach Lahnstein war gut befahren und wir waren froh letztlich trocken in Lahnstein einzulaufen. Auf den letzten km hatte ich noch eine Kollision mit einem Pfeiler, wo ich dankbar war einen Fahrradhelm auf gehabt zu haben. Wir sammelten Roland dann in einer Bahnhofskneipe ein, fuhren gemeinsam mit dem einsam Regionalexpress nach Wiesbaden, wo wir dann doch bei leichtem Nieselregen nach Alfred radelten. Kurz vor der Ankunft konnten wir den Verlockungen eines koreanischen Restaurants nicht widerstehen, wo wir uns bei einem BBQ die Bäuche vollschlugen um dann in die Arme unserer Frauen zu fallen – alles in allem ein gelungenes langes Wochenende.
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