Bereits letztes Jahr (mitten in der Coronakrise) fanden sich einige Begeisterte, die mich zum Tauchen im Kreidesee in Hemmoor im Sommer 2021 begleiten wollten. Aktuell: am 14.9. und 16.9. gibt es einen allgemeinen Bericht über das Tauchen in Hemmoor im Fernsehen! Gegen Weihnachten buchte ich eines der Ferienhäuser für den Juni. Leider war die Inzidenz im Juni dann noch sehr hoch und die Impfrate so niedrig, dass eine Belegung des Ferienhauses mit fünf, bzw. sogar sechs Personen ausgeschlossen war. Aus diesem Grund verschoben wir die Reise auf Ende August, wo sie dann auch tatsächlich stattfinden konnte. So machen sich Alfred, Philipp, Andreas, Harald, David und ich uns dann in drei Autos auf den langen Weg. Die Fahrt verlief ereignislos und das Einchecken freundlich und schnell. Da alle etwa zur gleichen Zeit losgefahren sind, verlief der Einlauf fast zeitgleich und das Beziehen der Zimmer schnell geschehen. Die Größe und Aufteilung des Hauses war exakt auf den Taucherbedarf ausgerichtet, sogar mit einer Sauna. Die wäre zwar für das Aufwärmen nach dem Tauchen sehr nett gewesen, aufgrund der Tiefe des Sees und das potentielle Auslösen eines Dekounfalls durch die Sauna haben wir aber auf das Benutzen verzichtet. Nachdem alle Sachen aus und eingeräumt waren, besprachen wir den ersten Tauchgang. Eine Bekannte, die wir zufällig auf dem Gelände getroffen hatten erzählte uns, dass Nachttauchgänge im Flachen entlang der „Straße“ interessant wären, da Haubentaucher im Licht der Tauchscheinwerfer unter Wasser nach Fischen jagen. Leider waren nur Alfred und ich zuvor hier Tauchen gewesen, sodass sich das Tauchen bei Nacht als erster Tauchgang ausschloss. So beschlossen wir, dass sich ein Mitfahrer tauchfertig macht und wir alle zusammen unsere Tauchflaschen mit Jackets und Blei in ein Auto verfrachten und dann zum Einstieg z.B. des Rüttlers fahren, dort alles ausladen. Der fertig ausgerüstete Taucher bleibt dann bei den Flaschen, der Fahrer fährt zum Ferienhaus zurück und zieht sich mit den anderen Kollegen um, um dann nur im Tauchanzug zum entsprechenden Einstieg zu wandern. Meistens tauchten wir zum Einstieg 0 zurück (alte Straße) von wo aus man selbst mit Gerät einfach zum Haus laufen kannte. Beliebt war der Einstieg am Rüttler, von wo aus man in weniger als einer Minute auf der Brücke zum Rüttler war. Der Rüttler ist das einzige verbliebene Gebäude vom ehemaligen Tagebau im See, das in der Vergangenheit zur Trennung der Kreide vom Restgestein diente. Es ist etwa 15m hoch mit einer Brücke auf dem ein aufgestellter Muldenkipper steht. Hinter dem LKW geht es durch den ehemaligen Trichter von oben in das Gebäude hinein. Das Gebäude ist etwa 15m hoch und nach vorne offen, i.e. für Taucher absolut kein Problem. Im Rüttler gibt es noch einen Keller von dem 2 Tunnel abgehen, die aber aus Sicherheitsgründen versperrt wurden. Vor dem Rüttler ist eine kleine Ebene, wenn man gerade nach vorne über die Ebene hinaustaucht geht es den Abhang hinab, wo bei etwa 40 m alte Holztreppen zu besichtigen sind. Leicht links von Rüttler aus über die Ebene kommt man an den Ausgang der Gänge mit der Meisterbude. Taucht man von dort den Hang hinauf kommt man auf die Straße die zum Ausgang führt, dort sind verschiedene Gegenstände versenkt worden, ein Segelboot, eine Röhre, die senkrecht von der Straße über den Abhang hinaus führt,… .

Andere Tauchgänge führten zu einem mitten im Wasser aufgehängten Flugzeugwrack, verschiedene Fahrzeugwracks,… Wir hatten alle eine nette Zeit, auf Nachttauchgänge verzichteten wir allerdings zugunsten von Nahrungsaufnahme und einigen entspannenden Erfrischungsgetränken am Abend.

Essen:

Ein Tip: frische Brötchen gibt es nach Vorbestellung morgens ab 9:00 an der Tauchbasis. Wenn man danach erst frühstückt ist der halbe Tag schon vorbei ohne, dass man etwas „geschafft“ hat. Ab Mittags wird es auf dem Gelände besonders am Wochenende durch Tagesgäste aber richtig voll. Deshalb sind wir am letzten Tag noch vor dem Frühstück tauchen gegangen. Im Nettomarkt nur weniger einen Kilometer nach links vom Gelände gibt es eine Bäckerei, die schon um 7:00 aufmacht.

Am ersten Abend hatten wir keine Lust nach dem Tauchen noch in ein Restaurant zu fahren sondern versuchten über einen Pizzalieferservice an Essen zu kommen. Leider hatten die üblichen Pizzerias Urlaub. Bei einer türkischen Pizzeria bestellten wir für sechs Personen vier Dönerpizzas und eine Pizza Margherita. Die Pizzas waren so Groß, dass wir gerade drei schafften. Eine weitere wurde am nächsten Mittag vertilgt und die letzte musste leider entsorgt werden. Leider erinnere ich mich nicht mehr an den Namen des Restaurants.

Am zweiten Abend gingen wir thailändisch Essen. Die Eigentümerin war sehr freundlich, etwas chaotisch aber sehr bemüht es allen Gästen recht zu machen.

Am dritten Abend gingen wir ins Mediterran, das war eine bessere Pommesbude allerdings mit einer riesigen Speisekarte und der Besitzer war sehr bemüht uns glücklich zu machen.

Die Rückfahrt dauerte deutlich länger wegen der in Hessen zu Ende gehenden Schulferien und den damit verbundenen Staus auf den Autobahnen.