Ende Juni planen wir Deutschland wieder zu verlassen. Dazu lagern wir wichtige persönliche Dinge und Dokumente ein, Möbel wollen wir verkaufen, verschenken oder verschrotten. Als Plattform bietet sich Ebay- Kleinanzeigen an, nun einfach nur noch Kleinanzeigen.de. Zunächst habe ich kleine Möbelstücke und Elektrogeräte angeboten und musste dabei feststellen, dass der Umgangston auf der Plattform äußerst robust ist: Ehhh, Eisschrank noch da? Was bester Preis? … Viele unserer Möbel haben wir selbst billig second hand auf dieser Plattform gekauft, sodass wir uns entschlossen nach weiteren 7 Jahren Nutzung die meisten unserer Möbel einfach zu verschenken. Selbst da gibt es noch Spezialisten, denen kostenlos noch nicht gut genug ist: Telefonat wegen eines Jugendbettes, das wir inseriert haben: Anrufer: Ist das Bett noch zu haben? Ich ja!. Hat das Bett einen Lattenrost Ich, ja. Ist das ein Roll- oder verstellbarer Lattenrost? Ich, Rolllattenrost. Naja das ist ja nicht so schön. Gehört die Matratze auch dazu? Ich ja. Muss ich die Matratze nehmen? Ich: ja, ich will alles loswerden. Antwort: Nö, dann will ich das Bett doch nicht.

Es waren aber auch durchaus nette Leute dazwischen, die ohne zu zögern ihren Akkuschrauber mitbrachten, die Ärmel hochkrempelten und die Möbel zerlegten um diese in ihr Auto zu bekommen. Zum Teil mussten sie mehrfach fahren, da sie die Größe ihres Autos überschätzten. Einige „Käufer“ gaben uns trotzdem Geld und nahmen noch weitere Gegenstände ab, die wir gar nicht inseriert haben. Spätestens Mitte Juni ist Schluss mit lustig, dann haben wir Sperrmüll und danach noch ein Entrümpelungsunternehmen bestellt. Ich bin froh, wenn diese Aktion vorbei ist und wir im Flugzeug sitzen.