Puerto Natales

von Ushuaia planten wir wieder nördlich in Argentinien zu reisen. Leider gab es aber nur eine Busverbindung pro Tag und die ging um drei Uhr morgens. Zu dieser Zeit wollten wir nicht auf einem Busbahnhof rumhängen. So entschieden wir uns zurück nach Punta Arenas (Chile) zu fahren (wo wir herkamen) um von dort einen Bus nach Puerto Natales (Chile) zu nehmen um den Torres del Paine Nationalpark zu besichtigen. Torres del Paine ist ein sehr bekannte Felsformation, die bei Besichtigungen in Südamerika ein Muss ist.

Für die Abendunterhaltung entdeckten wir eine Bar (Link,) die von einem Australier vor einigen Jahren gegründet wurde und die eigenen Gin und Whisky brennen. Natürlich bekamen wir eine Besichtigung der Produktionsstätten, das war wegen der lustigen Art des Besitzers sehr erheiternd, oder lag das an den Drinks, die wir zuvor getrunken hatten?

Torres del Paines war sehr sehenswert, obwohl die Bergspitzen wolkenverhangen waren. Bei der Weiterfahrt mit dem Bus wurden wir von einem Auto auf einer Schotterpiste überholt, welches Steine hochschleuderte, welche fast die Windschutzscheibe des Busses durchschlugen. Einige Glassplitter flogen durch den Gang.

Den Abschluss des Ausflugs bildete der Besuch einer großen Höhle, wo vor 10000 Jahren schon Menschen lebten, gleichzeitig mit mittlerweile ausgestorbenen Säbelzahntigern und Riesenfaultieren.

Den Abschluß des interessanten Tages bildete wieder die beschriebene Bar, die monatlich ihr Drinkmenue änderte, also testeten wir das Januarmenue und das Februarmenue.

El Calafate

Weiter ging es nach El Calafate/ Argentinien. Calafate nennen sich übrigens die heimischen Büsche mit Beeren, die auf Deutsch Berberitzen heissen. Die Beeren kommen überall zum Einsatz: Bier, Gin, Nachtisch,… Der Grenzübertritt Chile/ Argentinien verlief schnell und problemlos. Von El Calafate aus buchten wir einen Ausflug zum Gletscher Perito Moreno. Auf dem Weg sahen wir noch chilenische Flamingos (diese Namensgebung ärgert die Argentinier sehr), Schwarzhalsschwäne

und Nandus, das sind einheimische straussenähnliche Vögel, nur sehr viel kleiner. An den Gletscher kam man sehr nah heran. Wie alle Gletscher ist auch dieser imposante Gletscher wegen global warming im Verschwinden begriffen. Wir sahen mehrere Teile abspalten, Martina gelang es sogar einen Abbruch zu filmen (link). Jedes mal wenn sich ein Stück löste und ins Wasser klatschte hörte sich das an wie ein Kanonenschuss. Wir hatten noch eine Schifffahrt auf dem See in die Nähe des Gletschers gebucht und lernten, dass nicht die Eisabbrüche die eigentliche Gefahr für die Boote bilden, sondern Ablösungen unter der Wasseroberfläche (zum Teil 200m tief), die dann auftreiben und die Boote von unten treffen können. Wir hatten da Glück gehabt. Auf dem Weg erklärte der Führer auch, dass die Ureinwohner von Patagonien ungewöhnlich groß waren und von Magellan „Pata grandes“ (große Pfoten, big foot) genannt wurden, woraus sich das Wort Patagonien ableitet.Ansonsten sind die Ureinwohner in den Anden eher kleinwüchsig, das erklärte der Führer damit, dass wegen der Höhe eine Sauerstoffarmut vorliegt, die das Knochenwachstum bremst.