Nachdem wir letztes Jahr mit sieben Freunden eine Tauchsafari im Roten Meer gebucht hatten und dabei jede Menge Spaß hatten, beschloss die gleiche Gruppe auch dieses Jahr eine Tauchsafari zu buchen. Dieses Jahr waren noch 2 weitere Freunde dabei. Wir wollten gerne in den Süden von Ägypten, da diese Gegend seltener von Tauchbooten frequentiert wird und entsprechend die Riffe besser intakt sind. Leider erhielten wir aber zwei Wochen vor der Abreise die Nachricht, dass das gebuchte Boot noch im Trockendock liegt und wir ein „besseres“ Boot bekommen könnten, dabei aber eine Änderung der Reiseroute in Kauf nehmen müssten. Zusätzlich wurden 2 Tage Aufenthalt am Daedalus Riff eingeschoben. Dort waren wir bereits letztes Jahr. Das Riff ist bekannt dafür, dass man möglicherweise Hammerhaie, bzw. Weissspitzenhochseehaie beobachten kann. Einen Hammerhai sahen wir bereits letztes Jahr. Mir persönlich gefiel dabei jedoch nicht, dass bei den „Haitauchgängen“ eine längere Zeit im „Blauwasser“, also gerade außerhalb der Sichtweite des Riffs zugebracht werden muss. Das finde ich eher langweilig, besonders wenn man dann am Ende doch keine Großfische sieht.
Mein Tauchbuddy und ich beschlossen daher dieses Jahr selbstständig in der Nähe des Riffs zu tauchen. Der Rest der Gruppe tauchte ins Blauwasser und hatte tatsächlich das wahnsinnige Glück eine Hammerhaischule mit 16 Tieren zu sehen. Für die weiteren Tauchgänge schlossen wir uns dann wieder an, bekamen noch bei einem Tauchgang 2 Hammerhaie zu sehen und beim letzten Tauchgang trotz 40 Minuten im Blauwasser leider wieder keinen. Der zweite Tag am Daedalus Riff verlief ähnlich, mit dem Unterschied, dass wir den zweiten Tauchgang des Tages eigenständig unter dem Boot durchführen konnten (dabei sah eine andere Gruppe einen Seidenhai). Ein weiterer Tauchgang ging zu Anemone City, wobei ich allerdings nicht tauchen konnte, da ich vergaß meine Tauchmaske mit in das Schlauchboot zu nehmen.
In der Nacht erfolgte der Transfer nach St. Johns. Dort erwarteten uns drei echt schöne Tauchgänge, zwei am Riff mit Haien und Delphinen und einer in den „Höhlen“. Leider legten wir schon am Abend wieder ab um nach Fury Shoals weiter nördlich zu fahren. auch dort gab es Gänge/ „Höhlen“ im Riff und ein Segelbootwrack, wo wir zu einem UW- Grupenfoto posierten. Das Wrack war leider aus Plastik und entsprach somit nicht meinen Alteisengelüsten. Noch am Abend ging es dann wieder weiter nördlich nach Elphinestone. Auch hier waren wir bereits letztes Jahr und der Tauchgang verlief ähnlich wie letztes Jahr: der Riffspitze bis auf 35/40 Meter folgen ohne etwas zu sehen und dann am Riff zurück. Interessant zu sehen war, dass der Tauchguide weiter vorschwimmen wollte, aber unsere Gruppe die Lust verlor und alleine zurückschwamm, sodass der Guide hinter uns herschwamm. Den letzten Tauchgang verbrachten wir noch in Abu Dabab, auch hier gab es keine nennenswerten Fischbegegnungen mehr . Unterwegs hielten wir noch bei Dolphin Reef, wo , wie der Name sagt, viele Delfine anwesend waren. Ich würde die Anzahl auf etwa 50 Tiere schätzen, die dauernd um die etwa 100 Schnorchler herumschwammen.
Fazit: die Woche auf dem Tauchschiff habe ich sehr genossen: das Essen war exzellent und die Gespräche mit den anderen Teilnehmern waren interessant. Allerdings waren wir bei weitem die ältesten und erfahrensten Taucher an Bord und ich erntete erstaunte ungläubige Blicke, als ich von meinen Trimix Tauchgängen in England erzählte.
Der Rückflug verlief ereignislos. Der Mitarbeiter an der Gepäckdurchleuchtung versuchte mir allerdings mein Sturmfeuerzeug abzunehmen mit dem Kommentar, das das nicht erlaubt wäre. Ich blieb aber standhaft und gab nicht nach bis er letztlich entnervt aufgab und mich mit dem Feuerzeug ziehen ließ. Ich habe die starke Vermutung, dass der Mitarbieter sich das Feuerzeug gerne angeeignet hätte, deshalb rief er wohl auch nicht seinen Vorgesetzten.
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