Nach Cartagena/ Kolumbien machten wir uns auf zu den Galapagos Inseln, die etwa 1000 km im Pazifik vor der Küste von Ecuador liegen. Von diesem Trip haben wir uns viel versprochen und sind nicht enttäuscht worden, abgesehen davon, dass dies eine der teuersten Destinationen unserer Reise ist. Die Galapagos Inseln sind bekannt geworden, weil Charles Darwin hier die Evolutionstheorie entwickelt hat: Survival of the fittest (nur die Spezies überleben, die sich an die lokalen Gegebenheiten am besten anpassen können). Schon ein Spaziergang am Ankunftstag zeigte, dass es hier Leben in Hülle und Fülle gibt und die Tiere gar nicht scheu sind. Man muss regelrecht aufpassen wo man hintritt, um nicht versehentlich auf Eidechsen, Vögel oder andere Echsen zu treten. Im Hafen machten es sich Seelöwen auf und unter den Sitzbänken bequem. Gleich am folgenden Tag haben wir die Charles Darwin Research Station besucht, wo man vor allem die Riesenschildkröten bewundern kann, die hier gezüchtet werden. Wir lernten, dass eine Spezies 2013 ausgestorben ist, der letzte männliche Vertreter dieser Spezies (Lonesome George/ der einsame Georg) ist vor 10 Jahren gestorben. Den ausgestopften Körper konnte man noch besichtigen. Das ist nun die zweite Mumie von den letzten nun ausgestorbenen Tieren, die wir sehen konnten, zuvor haben wir schon die ausgestopfte Mumie des letzten tasmanischen Tigers im Museum von Hobart/ Tasmanien/ Australien gesehen. Das ist schon sehr traurig. Nachmittags sind wir noch zu einem Strand gelaufen, wo Martina in der Brandung einen Schwarzspitzenriffhai entdeckte, der fast ans Ufer gespült wurde, sich aber gerade noch retten konnte.

Für die nächsten Tage hatte ich Tauchtrips für mich organisiert und Martina ist auf Landtagesausflügen unterwegs gewesen. Die erste Tauchbasis die ich angeschrieben hatte, meinte, dass sie die Politik hätten, dass über 55 Jährige einen dedizierten Divemaster für die lächerliche Summe von $150 obligatorisch benötigten (zusätzlich zu den normalen Kosten von $200 für 2 Tauchgänge pro Tag), weil sie so viele Unfälle mit älteren Tauchern hätten. Ich versuchte mit denen zu diskutieren, dass ich fit wäre, weiß was ich unter Wasser tue, selbst in den letzten Monaten als Tauchguide gearbeitet hätte und diese Anforderung für diskriminierend halte. Sie wollten nicht von ihrer Haltung abweichen, so dass ich mir eine andere Tauchbasis suchte, die diese Politik nicht hatte. Das erwies sich als gut, ich hatte an 3 Tagen insgesamt 6 Tauchgänge und einer war interessanter als der andere. Neben der großen Vielzahl an Fischarten war auch die Populationsdichte enorm. Wir sind in einem Fischschwarm abgetaucht, der so dicht war, dass es unterhalb dunkel wie in der Nacht war. Dazwischen jagten Seelöwen. Hammerhaie gab es ohne Ende, neben Schildkröten, Rochen, Mantas,… Ich bin nicht unbedingt der Fischeguckerfan (ich liebe Wracktauchen), aber die Tauchgänge hier waren sehr erlebnisreich.

Ein negatives Erlebnis hatte ich leider noch: wir übernachteten im Ort Puerto Ayora auf der Insel Santa Cruz, das liegt wie der Name schon sagt direkt am Meer (Puerto = Hafen). Alle Tauchexpeditionen starten aber in einem Hafen 40 km nördlich, dort ist auch der Flughafen. Auf der Rückfahrt im Auto nach einem Tauchausflug sahen wir einen Autounfall, ein Taxi ist wohl mit überhöhter Geschwindigkeit hinter einer Kuppe in einen langsamer vorausfahrenden LKW geprallt. Ich saß mit einer britischen Ärztin im Auto, die sogleich heraussprang um zu helfen. Als sie blutverschmiert nach 15 Minuten zurückkam riet sie mir, das Szenario beim Vorbeifahren besser nicht anzuschauen, eine Person ist wohl direkt gestorben, die restlichen 3 Passagiere hätten ganz schlimme Verletzungen. Trotzdem kamen Horden von Schaulustigen von hinten gelaufen um sich den Unfall anzuschauen. Dabei Frauen/ Familien mit kleinen Kindern. Ich konnte das kaum glauben. Zurück in Puerto Ayora führte mein Weg zum Hotel am lokalen Krankenhaus vorbei. Der Krankenwagen stand noch am Eingang. Auch dort hunderte von Schaulustigen mit kleinen Kindern. Das hat mich schon etwas geschockt. Wir sind noch 3 Tage auf den Galapagos, für morgen plane ich eine Radtour und Martina ist auf einem 2 Tagestrip auf einer anderen Insel.