Diese Woche besuchte uns unser jüngerer Sohn, der momentan in Kanada studiert. Er nahm an einer Konferenz in Wien teil und machte einen einwöchigen Stopover bei uns. Unser älterer Sohn nahm auch die Gelegenheit wahr seinen Bruder bei uns zu treffen. Das erste Wochenende stand ein Familienbesuch bei Oma, Tante,… an, am zweiten Wochenende wollten wir uns kulturell weiterbilden. Schon seit einiger Zeit fiel uns das Schild an der A45 Richtung Giessen auf, das auf die Keltenwelt am Glauberg hinweist. Da dies nur etwa 30 Kilometer von unserem Wohnort entfernt ist und das Wetter sehr gut war, stand unser Entschluss dort einmal vorbei zu schauen schnell fest. Der Glauberg ist eine aufragende Hochebene, etwa 200 * 800 m und war seit 7000 v Chr. bewohnt. Die letzte Siedlung/ Burg wurde im 13ten Jahrhundert aufgegeben. Dieser Ort ist für Archäologen sehr interessant und Luftbildaufnahmen aus den 80er und 90er Jahren deuteten auf künstliche Geländeveränderungen hin. Ausgrabungen förderten zwei keltische Fürstengräber mit vielen Grabbeigaben, unter anderem eine mannshohe Steinfigur (Abbildung des Fürsten) zu Tage, die heute im anliegenden Museum ausgestellt werden. Wir verbrachten einige Stunden auf dem Plateau um uns die Siedlungsreste, hauptsächlich aus dem Mittelalter anzuschauen. Die Schautafeln geben interessante Erläuterungen der abwechslungsreichen Geschichte. Unter anderem auch die Sage, daß Frauen und Kinder nach erfolgreicher Belagerung samt allem was sie tragen konnten, abziehen durften. Statt dem Hausrat trugen die Frauen ihre Männer auf den Schultern aus der Burg. Ich glaube ähnliche Sagen gibt es zu Hauf. Meine Frau erklärte, dass Sie mich nur tragen würde, wenn ich ein paar Kilos abnehme …