China
Die Anreise mit China Airways verlief bis nach Beijing ereignislos. Dort musste ich für die Weiterreise nach Ningbo durch die Immigration und zu einem anderen Terminal. Dabei fragte ich mich, ob ich wohl meinen Koffer abholen muss und für den Weiterflug neu einchecken muss, so wie es auf einem Bildschirm dargestellt wurde. In Frankfurt wurde mir jedoch gesagt, dass das Gepäck bis nach Ningbo durchgecheckt wurde, Nachfragen beim lokalen Personal bestätigten das auch, leider kann man sich aber nie 100% sicher sein, ob man auch tatsächlich verstanden wurde, es wird immer fleißig gelächelt und genickt, das muß aber nichts heißen. Bei der neuerlichen Sicherheitskontrolle wurde mir auch gleich eine Power Bank (Akkupack) abgenommen, da nur eine bestimmte Wattstärke erlaubt war. Dieses Akkupack, welches ich vor einiger Zeit von Kunden geschenkt bekam, aber keinen Aufdruck hatte, durfte ich nicht mitnehmen. Das viel größere private Akkupack mit Aufdruck war dagegen kein Problem. Ich bin sicher die Angestellten machen privat ein Geschäft mit den ‚verbotenen‘ Power Banks, indem sie sie weiterverkaufen. Nach dem Geldwechseln und dem Anstehen in der Taxischlange zeigte ich die englische Hoteladresse dem Fahrer. Ungläubiges Staunen war das Resultat. Zum Glück hatte ich das irgendwie geahnt und auch einen chinesischen Ausdruck dabei. An der angegebnenen Adresse angekommen, sah man aber kein Hotel. Es war eine sehr belebte, in bunten Farben erleuchtete Ausgehgegend, aber halt kein Hotel. Nach kurzer Suche, Nachfragen bei Passanten und einem vergeblichen Anruf bei der angegebenen Hoteltelefonnummer kickte mich der Fahrer auf die Straße. Ich muß wohl etwas verzweifelt geschaut haben, denn einige Jugendliche näherten sich und fragten in sehr gebrochenen Englisch, wo ich den hinwolle. Einer der Jugendlichen schien ein Hotel zu kennen und geleitete mich etwa 300 m dorthin. Leider war es nicht das richtige Hotel, wir gingen aber trotzdem hinein, um nach dem richtigen Hotel zu fragen. Bei meinen Verhandlungen mit dem Hotelpersonal machte der Begleiter fleißig Selfies von sich und mir. Wahrscheinlich bin ich auf der chinesischen Facebookseite bereits ein Star, ohne es zu wissen. Nach einiger Diskussion ergab sich, dass ein weiteres Hotel noch einmal 200 m entfernt war. Dort angekommen stellte sich zum Glück heraus, dass trotz des falschen Namens tatsächlich eine Reservierung für mich vorlag. Die Konferenz war meistens auf Chinesisch (mit Synchronübersetzung) und auch das übliche gemeinsame Konferenzabendessen hatte einen sehr chinesischen Einschlag: ganzes Huhn mit Kopf, das einen traurig anschaute, Hühnerfüße, chinesischer Schnaps mit stechendem Geschmack … . Einen Abend hatte das Personal sogar eine Halloweenparty mit Verkleidung organisiert.

Taiwan
Die Weiterreise nach Taiwan (mit Zwischenaufenthalt in Macau) verlief ereignislos. Nach Kundenbesuchen verbrachte ich das Wochenende im Stadtzentrum von Taipeh. Der Samstag verging mit dem Schreiben von Reports. Abends wurde ich von Kunden in eine gutes japanisches Restaurant mitgenommen: Sushi, Sashimi, gegrillter Fisch, danach perfekt gegrilltes Wagyu Steak und zum Nachtisch noch ‚grüner Tee‘- Eis, das scheint die beliebteste Geschmacksrichtung in Taiwan zu sein. Am Sonntag besuchte ich dann das Nationale Palast Museum. Dort werden bis zu 8000 Jahre alte Kunststücke aus dem Besitz der verschiedenen Kaiser von China gezeigt, die der Gründer der Republik China (=Taiwan) mitgenommen hat. Besonders beeindruckt haben mich die vielen Kunststücke aus Jade, ein Werkstoff, der wohl fast nur in Asien bearbeitet wurde. Die Bearbeitung von Jade ist dabei sehr aufwendig, da Jade vergleichsweise hart ist, im Gegensatz zu Mamor, der in der westlichen Kultur bevorzugt wurde. Leider war das bekannteste Kunststück der Jadekohl gerade dieses Wochenende ausgeliehen, so dass ich mich mit einemStein trösten mußte, der aussah wie ein gekochtes Stück Schweinebauch. Die Chinesen haben sicherlich eine hohe Affinität zum Essen.

Süd Korea
Nach weiteren Kundenbesuchen ging es dann nach Korea. Beim leckeren koreanschen Barbeque abends erschien auf einmal auf allen Mobiltelefonen die Textnachricht:

Der weitere Text der Nachricht war dann in koreanisch gehalten. Offensichtlich wollen sie nur Leute in den Bunkern haben, die auch des Koreanischen mächtig sind. Zum Glück übersetzte mein Begleiter die Nachricht dann nicht mit: ‚Eckhard, die Russen kommen‘, so wie ich zunächst vermutete, sondern, dass die Luft in Seoul wohl gesundheitsgefährdende hohe Konzentrationen an Feinstaub (aus China) enthalte und man vorsichtshalber nach Hause gehen sollte.

Japan
Hier war ich nur für zwei Tage in Tokio. Am Abend gab es mit Kunden mal wieder viel rohen Fisch in der ‚Sushi Dusche‘. Dort wurde mir nahegelegt vielleicht ein japanisches Restaurant in Deutschland zu starten. Ich fragte,  was denn außer ‚Sushi Dusche‘ wohl ein guter Name wäre. Die einhellige Antwort war: ‚Fuji Yoshi‘ = ‚Glücklicher Berg‘. Schauen wir mal, was die zukünftige Karriere noch so in der Hinterhand hält. Am letzten Abend habe ich dann noch privat einen alten Freund getroffen, der mich auch zum Essen einlud, natürlich wieder rohen Fisch, was sonst. Nach zwei Wochen in Asien ist mein Bedarf an rohem Fisch für das Nächste gedeckt.

Malaysia
Zum Abschluß, sozusagen auf der Heimreise ging es über Singapore nach Penang/ Malaysia. Penang ist eine richtige Ferien- und Touristeninsel. Da kann ich mich wohl glücklich schätzen, hier einen Kunden zu haben, den ich natürlich besuchen muss. Der Samstag ging hauptsächlich mit Fliegen drauf (sechseinhalb Stunden nach Singapore und dann noch mal eineinhalb Stunden nach Penang). In der Businessclass ist das alles aber sehr gut auszuhalten. Am Sonntag hat mich das sehr reichhaltige malayische Frühstücksbüffet begeistert. Normalerweise habe ich morgens keine Zeit zum Frühstücken. Die malayische Küche ist eine Mischung aus chinesischen, indischen und englischen Gerichten, die schon zum Frühstück aufgetischt werden. Da konnte ich nicht wiederstehen. Glücklicherweise gab es mal keinen rohen Fisch. Direkt nach dem Frühstücken ging es dann in den gut ausgestatteten Fitnessraum und dann in den Pool zum Abkühlen. Leider waren das wohl dieses Jahr die letzten Tage mit Temperaturen über 30°C. Soviele heiße Tage wie dieses Jahr habe ich noch nie erleben dürfen. Abends gehts noch mit Kunden zu einem malayischen Abendessen und morgen nach dem offiziellen Kundentreffen über Singapore zurück nach Deutschland.