Petra in Jordanien stand schon seit einiger Zeit auf unserer Bucket List. Derzeit gab es günstige Flüge mit Ryan Air von Köln/ Bonn nach Aqaba, so daß wir nicht widerstehen konnten. Nach 4,5 Stunden Flugzeit landeten wir planmäßig in Jordanien. Die Einreise gestaltete sich problemlos, die Visagebühren entfielen, sodass wir mit einem Taxi (10JOD) schnell zur Zwischenübernachtung im Hilton Doubletree 10 km vom Flughafen in Aqaba fahren konnten. Auf der Dachterrasse des Hotels hatten wir eine gute Aussicht auf das Rote Meer, aber wir stellten auch schnell fest, dass sich die Preise für Alkohol in Jordanien gewaschen haben: 500ml Bier kosten zwischen 7 bis 9 JOD. Für den nächsten Morgen hatte ich nach dem ersten jordanischen Frühstück ein Taxi für die 125 km nach Petra gebucht (Bedouin Directions 3€ pro Fahrt Buchungsgebühr – 45JOD für den Taxifahrer), welches mit der orientalischen Verspätung sogar einigermaßen pünktlich ankam. Die Fahrt führte zu 2/3 bergauf durch eine interessante Wüstenlandschaft, dann zum Teil sogar sehr steil bergab nach Wadi Musa (Petra). Der Fahrer setzte uns vor dem gebuchten Maison Hotel Petra ab. Nach dem Einchecken wollten wir sofort loslaufen und stellten fest, daß ich den Fotoapparat im Taxi habe liegen lassen. Dieses Missgeschick ließ sich aber mit einem Telefonanruf schnell klären und so hatten wir die Kamera 15 Minuten später wieder in Händen. ie Jordanier sind generell sehr freundlich Fremden gegenüber. Sogleich machten wir uns auf den Weg ins historische Petra, der Eingang zum Gelände war nur etwa 200 m entfernt. Wir kauften ein 3 Tage Ticket zu 60JOD und marschierten etwa 800 m bis zum Eingang des Siq, wobei uns aufdringliche Beduinen einen Pferderitt, bzw. eine Kutschfahrt aufschwatzen wollten. Der Siq ist eine natürliche Schlucht, die sich tief in den Sandstein eingefressen hat. Diese Schlucht ist teilweise nur wenige Meter breit aber 80 m hoch und die Durchwanderung schon eine tolles Erlebnis. Kurz vor Ende der Schlucht, die ziemlich steil abwärts führt, sieht man dann das Wahrzeichen von Petra, die „Treasury“ engl. Schatzkammer, das aber in Wirklichkeit ein uraltes Königsgrab war. Dieses aus der Felswand herausgearbeitete „zweistöckige Haus“ ist extrem beeindruckend und diente bereits als Kulisse für den Indiana Jones Film. Wir folgten einigen Beduinenjungen einen Felsabschnitt hinauf, der in einer Art Balkon gegenüber der Treasury endete, von wo aus man einen tollen Ausblick hatte und wesentlich ruhiger war, als das quirlige Treiben direkt vor der Treasury. Dort wurden von fliegenden Händlern Postkarten und Schmuck verkauft, aber auch Ritte auf Eseln und Kamelen. Wir zogen es vor zu Fuß der Schlucht weiter zu folgen, vorbei an der Straße der  „Fassaden“ bis zum Amphitheater, welches Platz für etwa 8500 Leuten bot und komplett aus Stein heraus gehauen wurde.

Wir hielten uns danach rechts zu den eindrucksvollen Royal Tombs.

Danach hatten wir für den ersten Tag genug gesehen und machten uns auf den langen Weg zum Ausgang um im Orienj jm bbtal Restaurant – Tourism Street (keine Webseite) Chicken Kebab und Chicken Zinga zu Abend zu essen. Zwei Bier gab’s dann noch in der Cave Bar. Außer der Lokation in einer Höhle war an dieser Bar nichts bemerkenswertes. Die Bedienung war extrem langsam und das Bier schmeckte sehr wässerig. Danach kauften wir uns noch Karten für Petra by Night (17JOD jeder) und sind mit einigen 100 Leuten wieder den Weg zum und durch den Siq gelaufen. Der Weg war mit Kerzen in Papiertüten beleuchtet und vor der Treasury gab es hunderte von Kerzen auf dem Platz verteilt. Da wir noch zu den ersten gehörten die am Ziel ankamen hatten wir noch freie Sicht und konnten das magische Flair aufnehmen. Je mehr Leute ankamen, desto ungemütlicher wurde es, da viele Leute die Bitte keine Blitzgeräte zu verwenden ignorierten und zum Teil mit starken Taschenlampen ihren Weg suchten, bzw. das Gebäude anstrahlten. Dann wurde noch etwas zur Geschichte erklärt und geflötet bzw. gesungen. Zum Ende wurde die Treasury dann mit bunten wechselnden Farben angestrahlt, bevor sich die Menge wieder auf den Rückweg machte.

Der nächste Tag sollte die weiteste Wanderung enthalten, also stärkten wir uns mit einem Frühstück ausgiebig um danach wieder nach Petra hinunter zu wandern und kurz vor dem Amphitheater links die Treppen zum „High Place of Sacrifice“ hinauf zu steigen. Dieser Aufstieg war ziemlich steil und dauerte etwa eine Stunde. Oben angekommen gab es den Opferplatz zu besichtigen, einem aus Stein heraus gehauenen Altar. Hier wurden Tieropfer, möglicherweise auch Menschen den Göttern geopfert.

Die Aussicht auf Petra und die Umgegend war spektakulär. kurz unterhalb der Plattform gab es noch 2 Obelisken zu sehen, die nicht etwa auf eine Plattform gestellt wurden, sondern die Obelisken wurden aus dem Stein heraus gehauen und die Plattform angelegt. Wir folgten dann dem Weg, der  über das Wadi Farasa zum Museum und den Restaurants. Der Weg Führte vorbei an der Löwenquelle, dem Tomb of the Roman Soldier und der Garden Hall. Letztere war interessant, da sich ein Staudamm/ Zisterne zur Wasserbevorratung direkt nebenan befand. Während der Hauptteil von Petra voll mit Menschenmassen war, wanderten wir hier mehr oder weniger alleine und trafen nur hier und da auf eine Dreiergruppe Franzosen. Dabei haben wir uns heftig verlaufen und endeten in einem Flusstal wo links und rechts Gärten waren, aber kaum Leute źu sehen. Die Franzosen wiesen uns dann den Weg zu den Restaurants welcher glücklicherweise sehr in der Nähe war. Nach einer kurzen Stärkung entschlossen wir uns auch direkt zu einer anderen Sehenswürdigkeit, dem Kloster mit über 800 Stufen hinaufzusteigen. Hierbei wurden wir häufig von Eseln überholt auf denen die eher dicken Touristen saßen um sich die Steigerei zu ersparen. Das Kloster ist einer der beeindruckendsten Fassaden in Petra, so dass wir uns entschieden noch weitere 100 m auf einen nahegelegenen Berg zu steigen um das Kloster von oben zu sehen.

Nach dem langen Rückweg aßen wir zu Abend im  Sandstone Restaurant – Tourism Street (keine Webseite), Buffet und Mixed Grill wo man zum Glück  Petra Bier mit 8% vorrätig hatte.

Petra Beer

Am Morgen des letzten Tages wollten wir uns dann die bisher ausgelassenen eher römischen und byzantinischen Ruinen anschauen. Interessanterweise wurden diese Teile Petras durch Erdbeben im 4. und 5. Jahrhundert vollständig zerstört und die Fundamente wurden erst vor kurzem wieder freigelegt. Der Weg führte uns über die byzantinische Kapelle mit den gerade erst freigelegten Mosaiken, zu Blue Chapel mit 4 blauen ägyptischen Marmorsäulen und zur Ridge Church auf dem nahegelegenen Hügel. Auf dem Rückweg vom Hügel besichtigten wir noch den Winged Lion Tempel und auf der anderen Seite des Tals den ältesten Tempel Qasr al-Bint und den großen Tempel von Petra, bevor wir uns auf den Rückweg zum Hotel machten. Zum Abendessen ging es dann zum My Mom’s Recipe Restaurant wo wir Koefta, türkischen Salat, griechischen Salat, Mansaf mit Lamm, Reis und getrocknetem Ziegenjoghurt auswählten und dann vom Eigentümer zu einem  Beduinentee eingeladen wurden. Alkohol wurde in diesem Restaurant keiner ausgeschenkt. Aus dem Grund ging es noch zu einem Absacker in die nahe gelegene Kilkenny Bar – Tourism Street (keine Webseite). Am nächsten Morgen wurden wir dann pünktlich vom vorbestellten Taxi abgeholt und zum South Beach nach Aqaba gefahren (50 JOD).

Zum zweiten Teil Schnorcheln in Aqaba South Beach