Buenos Aires
Nach einem zum Glück ereignislosen Flug kamen wir von Mendoza am Cityflughafen von Buenos Aires im Hafenviertel an. Dort gab es ein gutes System, mit dem man mithilfe einer offiziellen App den Taxipreis zum Hotel bestimmen konnte. So kamen wir nach kurzer Fahrt ohne Probleme und Abzocke im Hotel an, welches wir schon vor 7 Jahren gebucht hatten. Unsere erste Sorge galt dem Auffüllen unserer Bargeldreserven über Western Union. Dazu besuchten wir einige Filialen in der Nähe, die jedoch alle nicht über die notwendigen Bargeldreserven verfügten. Eine Filiale empfahl uns, zur Hauptfiliale zu gehen, die besser ausgestattet sei. Dies taten wir am nächsten Morgen und konnten wieder die üblichen Geldbündel in Empfang nehmen. Am Abend aßen wir in einem lokalen Restaurant mit einer Außenterrasse an einer Straße. Dort wurden wir immer wieder von Bettlern angesprochen, und wenn wir sagten, dass wir kein Spanisch sprachen, verlangten sie einfach nur „Geld“. Uns fiel auch auf, dass viele Leute Mülltonnen durchwühlten; offensichtlich herrscht hier extreme Armut. Wir trafen uns noch mit unserem Spanischlehrer in einem Restaurant, der sichtlich erfreut über die mitgebrachte Weißweinflasche aus dem Norden war. Nach dem Essen machte er noch eine kurze Tour mit uns in seinem Auto, bevor wir uns wieder trennten. Am nächsten Morgen fuhren wir mit einem Uber zur Fähre über den Rio de la Plata (Silberfluss) nach Montevideo, Uruguay. Die Fährfahrt dauerte zwei Stunden und man konnte das jeweils andere Ufer nicht sehen.
Montevideo
Von Uruguay hatte ich erwartet, dass es hier wesentlich zivilisierter zugeht als im Rest von Südamerika. Man bezeichnet dieses Land auch als die Schweiz von Südamerika. Das trifft sicherlich bei den Preisen zu (hoch), und die Sauberkeit war minimal besser als in Argentinien, aber das Verhalten der Leute in Bezug auf Effizienz ist identisch. Wir buchten eine Walking-Tour. Der Führer lebte selbst erst seit 2 Jahren in Montevideo und war Kubaner. Er war aus wirtschaftlichen Gründen dorthin emigriert und erzählte, dass Touristen in Uruguay bleiben könnten, wenn sie eine Wohnung und Arbeit bzw. ein Einkommen nachweisen könnten. Die Geschichte des kleinen Uruguay zwischen den Riesenländern Brasilien und Argentinien war sehr abwechslungsreich, zum Teil geprägt vom spanischen Einfluss (Argentinien), zum Teil vom portugiesischen Einfluss (Brasilien). Letztendlich arrangierten die Engländer zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Gründung von Uruguay als eigenständiges Land, sozusagen als Pufferzone zwischen den beiden Riesenstaaten. Der Name Montevideo stammt vom spanischen Entdecker und bezieht sich auf den etwa 130 m hohen Hügel gegenüber des Hafens („Berg den ich sah“). Es gibt sehr viele Gebäude im Jugendstil mit verzierten Türen, Türmchen und kleinen Balkonen. Dazwischen gibt es jedoch leider auch verglaste Betonpaläste. Von einem Hochhaus der Stadtverwaltung (Mirador panorámico de la Intendencia de Montevideo) hatte man einen schönen Überblick über die ansonsten flache Stadt.
Zu essen gab es am ersten Abend die uruguayische Spezialität Chivito (link) und am zweiten Abend in der ehemaligen Markthalle am Hafen ein großes Steak.
Wir planen noch eine Woche in Buenos Aires zu bleiben, dann 12 Tage Dominikanische Republik (Tauchen) um danach unseren Sohn in Kanada zu besuchen und dort für einige Wochen zu relaxen.
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