Unser Internet- Spanischlehrer findet unsere kontinuierliche Reise sehr interessant, gibt es doch immer ein Gesprächsthema während unserer Unterrichtsstunden. Zudem ist er sehr vaterlandsliebend und gibt uns ständig Tipps wo und was wir noch besichtigen müssen. Also machten wir uns zu Wochenanfang seinen Empfehlungen folgend auf in den Nordwesten von Argentinien. Leider erlebten wir während dieses Teils unsere Reise einige Probleme, denen wir sonst nie begegnet sind:

1. Im dünn besiedelten Nordwesten von Argentinien gibt es keine guten Busverbindungen, insbesondere zu den interessanten kleinen Städten, also entschlossen wir uns in Mendoza wieder einen Mietwagen zu nehmen, den wir entsprechend vorbestellten. Ich habe einen Automatikwagen reserviert. Bekommen haben wir aber einen Schaltwagen. Glücklicherweise bereitet das weder Martina noch mir Probleme, so dass wir trotzdem losgefahren sind. Das erste Hotel war in einem Dorf namens El Chiflon. Dieses Dorf bestand interessanterweise nur aus einem Haus, nämlich unserem Hotel. Dieses lag aber ganz gemütlich an einem Felssteilabhang mit Swimmingpool… und auch ein nettes Abendessen bekamen wir.


Am nächsten Morgen fuhren wir zunächst in den Nationalpark Ischigualasto. Dort gibt es interessante Felsstrukturen zu bewundern und Martina entdeckte gleich auf dem Parkplatz einen zutraulichen Fuchs. Mit der in Südamerika üblichen Verspätung fuhren wir dann 40 km in einem Fahrzeugtkonvoi mit Führer durch den Park, wobei wir an interessanten Feslstrukturen anhielten und Informationen vom Führer bekamen. Der Park ist zudem bekannt wegen seiner Dinosaurierfossilien, die hier gefunden wurden. Nach der Besichtigung fuhren wir 50 km weiter zum Nationalpark Talampaya, wo wir mit dem Bus in ein ausgetrocknetes Flußtal gefahren wurden, wo es interessante Steilabhänge mit Echo gab, die Namen, wie gotische Kathedrale, Turm, Marterpfahl,… hatten. Zudem gab es einen Platz, der sich „botanischer Garten“ nannte, wo wir auf medizinisch wirksame Pflanzen hingewiesen wurden, wo es aber auch uralte menschliche Inschriften auf den Felsen gab und wo es einen Felsen zu besichtigen gab, wo die Urmenschen ihr Getreide gemörsert (zermahlen) hatten. Die Eintrittspreise zu den beiden Nationalparks waren für argentinische Verhältnisse enorm hoch: 20€ und 50€ pro Person.

2. Am Abend sind wir dann zu unserem gebuchten Hotel in Chilecito weitergefahren, nur um dort vom Hoteleigentümr zu hören, dass er unsere Buchung von „booking.com“ nicht bekommen hätte (obwohl er unsere Anreisezeit vorher bestätigt hatte). Das wäre aber kein Problem, da sein Bruder im selben Ort ein besseres Hotel hätte und dort könnten wir zum gleichen Preis übernachten. Die Verhandlungen zogen sich über zwei Stunden hin, die wir gerne mit einem Bier am Pool verbracht hätten. Wir bezahlten das Hotel seines Bruders in bar und wohlwissend um mögliche Probleme, ließ ich mir eine Quittung geben. Die Probleme traten dann auch prompt am nächsten Tag auf, wo mich booking.com benachrichtigte, dass der Hoteleigentümer dort gemeldet hat, dass wir nicht gekommen wären (noshow) und in diesem Fall die Unterkunft hätten bezahlen müssen. Ich habe eine ausführliche Email an booking.com geschrieben mit Kopie der Rechnung des Bruders, so dass ich hoffe, dass wir nicht doppelt zahlen müssen.

3. Am nächsten Morgen fuhren wir dann weiter nach Norden und mussten zunächst mal tanken. Gesagt, getan, zahlen wollte ich mit Kreditkarte. Der Angestellte meinte aber nach der ersten Buchung, die hätte nicht geklappt und ich müsste meine Karte nochmal geben und die PIN nochmal eintippen. Da schwante mir schon Böses und in der Tat merkte ich am Abend, dass der Tankbetrag zweimal innerhalb weniger Minuten von der Kreditkarte abgebucht wurde. Ich wendete mich direkt an das Kreditkartenunternehmen, bekam aber von dort wenig Hilfe: ich sollte a)die Tankstelle kontaktieren um die doppelte Bezahlung zu stornieren. Dies ist unmöglich wenn man bereits mehrere 100 km entfernt ist. 2. Wenn keine Reaktion kommt muss ich eine Anzeige bei der Polizei machen,… das alles für 25 €. Was mich einfach ärgert, ist, dass die Tankstelle den Betrug bei mir als Touristen versucht und wenn erfolgreich alle zukünftigen Touristen dort mit der gleichen Masche abgezogen werden.

4. Am Abend sind wir in Fiambalá angekommen. Das ist ein Ort, der bekannt für seine Thermen ist. Abends suchten wir ein geöffnetes Restaurant im Ortszentrum, fanden aber keines. So entschlossen wir uns im Touristenbüro nachzufragen und uns wurde uns ein Restaurant empfohlen , welches aber auch geschlossen hatte. Der Vorgang wiederholte sich erfolglos noch einmal. So suchten wir ein geöffnetes Lebensmittelgeschäft auf, kauften dort etwas Bier und Snacks und verbrachten den Abend im Hotel. Am nächsten Morgen fuhren wir mit unserem Auto zu den 20 km entfernten Thermen um dort zu erfahren, dass wir Eintrittskarten bräuchten und die gibt es nur beim Touristenbüro in der Stadtmitte. Also wieder die 20 km zurückfahen, Karten Kaufen, dort heftig beschweren, warum sie uns nicht am Tag zuvor darauf aufmerksam gemacht hätten, da Touristen offensichtlicherweise nicht nur zu Abend essen wollen, sondern auch die Thermen besuchen wollen. Zudem sei es ja nicht gerade fördernd für die Tourismusindustrie, wenn man dort nicht Englisch spricht. Nichtsdestotrotz sind wir nochmal zur Therme gefahren und wurden tatsächlich eingelassen. Dort gab es 15 einzelne Pools, die von oben nach unten gefüllt wurden. Oben war es am heißesten, 45°C, der unterste Pool hatte eine Temperatur von 30°C. Tafeln empfahlen sich von den kühlsten Pools zo den wärmsten Pools zu steigern. Ab 38°C wurde es aber sehr unangenehm warm. Die heißesten Pools waren auch flach, so dass man sie eigentlich nur mit den Beinen betreten konnte. Dummerweise bin ich ausgerutscht und mit dem ganzen Körper in der heißen Brühe gelandet. Danach bin ich ganz schnell geflüchtet.

Einen Tag später sind wir nach Cafayate (sprich Kafaschate) gekommen. Scheinbar hat es n der Gegend häufig geregnet, da die Straßen teilweise überschwemmt waren. Cafayate ist wieder ein Weingegend, wo der beste Weißwein von Argentinien angebaut wird. Natürlich stand wieder eine Tour von Weingut zu Weingut auf dem Progrmm, wobei wir die besten Empanadas der Welt als Essen konsumierten.