Nachdem ich im ersten Teil über unsere Anreise und die ersten Tage in Bangkok berichtet habe, folgt jetzt eine kurze Beschreibung der Weiterreise.

Vom Hotel in Bangkok nahmen wir ein Taxi zum südlichen Busbahnhof, von dem regelmäßig Busse nach Kanchanaburi gehen. Der Taxifahrer fragte wohin wir vom Busbahnhof aus hin wollten, nachdem wir ihm Auskunft gaben, versuchte er auf uns einzureden. Das Englisch war aber so schlecht, dass wir nichts verstanden, selbst Übersetzungsunterstützung aus der Taxizentrale half nicht weiter. Ich vermute, er wollte uns anbieten direkt nach Kanchanaburi zu fahren. Kanchanaburi ist etwa 200 km von Bangkok entfernt und kostet im klimatisierten Bus nur 120 Baht (3€) pro Person. Dort angekommen machten wir uns zu Fuß auf zum Hotel (etwa 2 km) entfernt um auf dem Weg dorthin noch bei einem Reisebüro einen Tagestrip zu den Erawan Wasserfällen und einer Fahrt mit der Death Railway zu buchen. Kananchanburi ist bekannt wegen der Brücke über den Fluss Kwai und dem gleichnamigen Film aus den 60er Jahren, welcher die unmenschlichen Lebensbedingungen von Kriegsgefangenen unter Japanern im zweiten Weltkrieg beschreibt. Die Kriegsgefangenen und weitere Zwangsarbeiter mussten die Eisenbahnstrecke von Bangkok ins benachbarte Burma (heute Myanmar) erstellen, wobei fast 100.000 Menschen gestorben sind.

Unser Hotel The RiverKwai Bridge Resort lag nur etwa 100 m von der bekannten Brücke entfernt und beim abendlichen Spaziergang hatten wir das Glück mitten auf der einspurigen Brücke einem Zug zu begegnen, der die Brücke im Schritttempo überquerte.

 

Am nächsten Morgen wurden wir dann am Hotel mit einem Minibus abgeholt und erreichten nach etwa einstündiger Fahrt den Erawan National Park mit den bekannten Wasserfällen. Die Wasserfälle erstrecken sich über 7 Stufen, die höchsten erreichten wir nach einer etwa zweistündiger Wanderung, wobei die Stufen 4 bis 7 am steilsten waren. Jeder dieser einzelnen Wasserfallstufen endet in einem See mit klarem blauen Wasser in denen man schwimmen kann.

Nach der Wanderung ging es weiter zu einem Bahnhof an der Death Railway Strecke, von dem aus man einen guten Überblick über die Streckenführung entlang des Flusses hatte und eine kleine Höhle (Krasae Cave) besichtigen konnte, die heute eine Buddha Statue enthält und während des zweiten Weltkriegs als Zufluchtsort bei Bombenangriffen diente, sowie ein Krankenhaus beherbergte. Abschließend fuhren wir mit Zug und Bus zurück nach Kananchanburi.

Den nächsten Morgen ließen wir ruhig angehen, um am frühen Nachmittag mit einem Minibus nach Ayutthaya weiter zu reisen. Zuvor stellten wir fest, dass die gebuchten Hotels sowohl in Ayutthaya als auch im folgenden Lopburi nicht ideal gelegen sind, i.e. zu weit von den Hauptsehenswürdigkeiten entfernt (das stellte sich als Hauptnachteil der auf der Internetseite beschriebenen Hotels heraus: sehr schön und preisgünstig, aber weit von den Zentren entfernt). Wir haben deshalb in beiden Städten schnell zentralere Hotels gebucht. Die Buchung der zuvor gewählten Hotels ließ sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr stornieren, da die Hotels aber nur etwa 20€ pro Nacht kosteten, haben wir das in Kauf genommen. Zudem stellten wir mit Schrecken fest, dass die geplante Zugfahrt von Lopburi nach Chiang Mai schon so gut wie ausgebucht war. Die von der Thai Railways autorisierte Webseite verlangte zudem eine mindestens 60 stündige Vorabbuchung, was aber zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich war. Glücklicherweise fand ich dann aber noch diese Webseite, auf der es möglich war doch noch kurzfristig die benötigten Zugtickets zu ergattern. In Ayutthaya angekommen fanden wir bei Tony‘s Place Bed and Breakfast eine Unterkunft und besuchten die bekannten Khmer Ruinen, die denen von Angkor Wat ähnlich sehen, aber nicht so überwachsen sind. Auf dem Heimweg gerieten wir noch auf einen riesigen Jahrmarkt, wo die einheimische Bevölkerung das chinesische Neujahrsfest feierte.

Der folgende Morgen begann mit etwas Stress, da wir unbedingt einen Ausdruck der im Internet gekauften Zugtickets brauchten. Das Hotel wollte oder konnte nicht behilflich sein und eine Tour mit Hilfe von Google Maps auf der Suche nach Internetcafes war leider erfolglos. Entweder hatten die Cafes noch geschlossen oder existierten trotz Google Maps Eintrags schlicht nicht. Am Ende hatte die Dame vom benachbarten Fahrradverleih ein Einsehen und druckte uns die Email mit den Zugtickets aus. Daraufhin nahmen wir einen Minibus in das etwa 100 km entfernte Lopburi, das wegen seines Affentempels berühmt ist.  Unser Hotel Noom Guesthouse war nur etwa 100 m vom Minibusstop entfernt, so dass wir dort schnell einchecken konnten, um dann auf Entdeckungstour zu gehen. Hier gab es mehr Ruinen zu sehen, wobei der sogenannte Affentempel am bekanntesten ist.

Auf und um das Gelände des Tempels gibt es tausende von Affen, die die Touristen auch bestehlen. Uns haben sie die mitgeführten Wasserflaschen entwendet. Interessant zu beobachten war, dass ein Affe den Verschluss aufbiss, dann aber sehr menschlich aus der Flasche trinken konnte.  Ein anderer Affe konnte die Wasserflasche aufdrehen, schmiss sie dann aber nur um, um aus der auslaufenden umgeschmissenen Flasche zu trinken. In der Stadt war viel Unrat, vermutlich von den Affen verteilt und es roch etwas streng – Affensch…?

Nach dem abendlichen thailändischem Essen machten wir uns am nächsten Morgen auf zum Bahnhof, der nur etwa 500 m entfernt war, um den Zug nach Chiang Mai zu bekommen. Die etwa 500 km lange Fahrt nach Nordthailand dauerte fast 10 Stunden und verlief ereignislos.

Spät am Abend in Chiang Mai  angekommen, sind wir per Taxi in unsere vorgebuchte Unterkunft Lanna Dusita Boutique Resort gefahren. Zum Ausklang des Abends hatten wir noch einige Biere an der Bar des Hotels direkt am Fluss. Am nächsten Morgen sind wir per Shuttle in das Zentrum von Chiang Mai gefahren und haben ein Reisebüro aufgesucht um einen Ausflug weiter in den Norden in das ‚Goldene Dreieck‘ für den folgenden Tag zu buchen. Zusätzlich organisierten wir per Internet einen ganztägigen thailändischen Kochkurs für den letzten Tag in Chiang Mai. Chiang Mai selber hat viele Tempel und ist bekannt als Hauptstadt des Teak Holz Handels. Leider fanden wir den lokalen Weekend Market nicht, stattdessen stießen wir an einer Bar in einem Hostel, wo wir uns abkühlen wollten, auf 2 Mädels, die sich interessanterweise gemischt auf Französisch, Englisch und Spanisch unterhielten. Sie haben wohl unser Interesse gemerkt und erklärten, dass eine aus Deutschland, die andere aus Mexiko kommen und gemeinsam in Frankreich studiert haben und sich seitdem regelmäßig auf Reisen verabreden. Nach dem interessanten Gespräch haben wir doch noch einen Night Market gefunden und dort zu Abend gegessen.

Am nächsten Morgen sollte es früh losgehen, leider hatte der Fahrer des Minibusses aber wohl Schwierigkeiten unser Hotel zu finden.  So saßen wir mit etwas Verspätung in einem fast vollem Minibus in Richtung Norden, zunächst nach Chiang Rai. Auf dem Weg dorthin hielten wir an einer heißen Quelle (Hot Spring), wo man seine Füße in das heiße, nach faulen Eiern riechende Wasser halten konnte. Nach weiteren 2 Stunden Fahrt erreichten wir den weißen Tempel in Chiang Rai, der wohl von einem bekannten lokalem Künstler vor 20 Jahren geplant und begonnen wurde zu bauen, an dem aber immer noch weiter gebaut wird. Der Tempel ist gleißend weiß von außen und sieht aus wie mit Zuckerguss überzogen. Dabei gibt es interessante Details zu sehen, wie die ‚Hölle‘ wo sich künstliche Hände nach oben strecken. Zudem hatte der Künstler im Tempel altertümliche Zeichnungen angebracht, aber zudem moderne Comicfiguren eingefügt. Auch in den Bäumen außerhalb hingen Köpfe (Skulpturen) von bekannten modernen Filmcharaktären.

Das Mittagessen wurde in der Nähe in einem lokalen Thailändischem Restaurant mit einem Büfett eingenommen, die Qualität war aber nicht gut, das Schweinefleisch enthielt viel Fett. Auch hier wieder ein interessantes Gespräch mit einem deutschen Mädel, das für ein Jahr in Australien gearbeitet hatte, gerne dorthin auswandern möchte (oder nach Kanada) aber einige Schwierigkeiten sah eine permanente Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen.

Nach dem Essen ging es weiter nach Norden, wobei noch ein Stop in einem Karen Dorf eingehalten wurde. Die Karen sind Flüchtlinge aus Burma (jetzt Myanmar) und leben unter armseligen Bedingungen in kleinen Dörfer, die sie nicht verlassen dürfen. Dieser Volksstamm ist bekannt für die Frauen, die viele Metallringe um den Hals tragen um den so zu verlängern. Wir haben auf den Besuch im Dorf verzichtet, da uns das wie ein menschlicher Zoo vorkam.

Die Fahrt ging dann weiter an die nördliche Grenze von Thailand zu Myanmar und dann an das Dreiländereck (Thailand, Myanmar, Laos) welches auch bekannt für den illegalen Opiumanbau (Golden Triangle) ist. Dort konnten wir auf eine Insel im Fluss Mekong nach Laos übersetzen und uns dort für eine halbe Stunde umschauen. Die vielen Verkaufsbuden boten den üblichen Touristenschnickschnack an, besonders heraus stachen die Angebote von laotischem Whisky: in den Flaschen waren Kobras und Skorpione, häufig auch beides oder Mohnkapseln, was dann als ‚Opiumwhisky‘ verkauft wurde. Wir haben dankend die Probierangebote abgelehnt und waren froh als wir die mehr als vierstündige Heimreise nach Chiang Mai überstanden haben.

Am nächsten Morgen wurden wir dann pünktlich von der thailändischen Kochschule abgeholt und zu einem Marktbesuch gebracht. Dort erklärte uns die Leiterin der Kochschule die verschiedenen Gemüse, Reis, Obst und Gewürz Zutaten, die typisch für die thailändische Küche sind. Dabei fällt auf, dass alles sehr frisch verwendet wird.  Nach der Weiterfahrt in die Kochschule erhielten wir zunächst eine Führung durch den organischen Gemüsegarten, wo die meisten Zutaten angebaut werden. Chillies spielen dabei eine wichtige Rolle und sind die Hauptzutaten der scharfen Currys (rot und grün). Dann begannen die Vorbereitungen für das Kochen, jeder konnte sich sechs Gerichte aussuchen, die dann gemeinsam gekocht wurden, es gab eine Thai Suppe, Thai Curry, Thai Salad, Thai Stir Fry, und Nachspeise. Die meisten Teilnehmer in unserer Gruppe fanden das Essen sehr scharf, Martina und mir hat es sehr gut geschmeckt. Die Kochschule brachte uns dann nach einem Abstecher zu einer weiteren ‚Hot Spring‘ netterweise zum Flughafen, wo wir einen Flug in den Süden von Thailand nach Phuket gebucht haben. Leider hatte der Flug jedoch eine Stunde Verspätung, so dass wir nach einer weiteren einstündigen Taxifahrt erst um zwei Uhr morgens im Hotel Sunsuri ganz im Süden von Phuket ankamen. Dort verbringen wir noch einige erholsame Tage am Strand bei 35 Grad Luft und 30 Grad Wassertemperatur, bevor es am Wochenende über Bangkok wieder ins eiskalte Deutschland zurückgeht.