Seit einigen Jahren beschäftigt mich die Frage, ob wir genug Geld gespart haben um finanziell unabhängig zu sein, bzw. frühzeitig mit dem Arbeiten aufzuhören. Dazu verfolge ich regelmäßig verschiedene Blogs und Podcasts, die sich mit diesem Thema befassen und bin zu der Einsicht gelangt, dass es längst reichen sollte. Meine Frau ist da viel skeptischer. Da war ich froh, dass ich vor kurzem in einem Blog die Ankündigung eines Seminars mit dem Namen „Wieviel ist genug?“ sah. Da das Wochenendseminar in einem Kloster stattfand und der Ausrichter und die Referenten auf Honorare verzichten wollten, standen so Kosten von etwa 300€ für die Zeit von Freitag Nachmittag bis Sonntag Nachmittag an, i.e. 2 Übernachtungen und Frühstück, sowie Mittagessen. Das Abendessen musste jeweils separat gezahlt werden, welches das Budget um 100€ erweiterte (alles für 2 Personen). Schon bei der Anmeldung schien mir der Ausrichter ein sehr freundlicher Zeitgenosse zu sein. Er organisierte Fahrgemeinschaften zum Kloster Marienstatt im Westerwald, sodaß  wir schon auf der Hinfahrt interessante Gespräche führten. Nach der Ankunft wurde der freundliche Eindruck schnell bestätigt, die ganze Familie des Ausrichters half bei der Organisation mit. Bei der Vorstellungsrunde wurde klar, dass hier 20 Leute versammelt waren, die interessante Lebensläufe haben. So hatten wir schon beim Abendessen das Gefühl unter Freunden zu sein, obwohl wir die Teilnehmer nur einige Stunden kannten. Der Ausrichter legte danach in einer Präsentation seine finanzielle Situation dar, dies führte zu unverkrampften und offenen Diskussionen. Am nächsten Morgen stellte Oliver Nöltig vom Blog Die Frugalisten seine persönliche finanzielle Situation und seine Zukunftspläne, i.e. in etwa 10 Jahren mit 40 Jahren in Rente zu gehen, vor. Danach stellte ein emeritierter Chemieprofessor, der aus privilegierten adeligen Kreisenstammte und  nach dem Krieg in der DDR vertrieben wurde und von ganz unten sein Leben neu gestalten musste. Nach dem Mittagessen stand dann eine Wanderung zur mittelalterlichen Dachschiefergrube Assberg an. Diese Grube ist rund 500 Jahre alt und hierher stammen die Schindeln, mit denen das Dach des Klosters Marienstatt im Mittelalter gedeckt wurde. Am oberen Tagebaurand führt ein begehbarer Schacht in den Untertagebereich mit einer Tiefe von 20m in den wir hinabstiegen. Während der Wanderung ergaben sich wieder interessante Gespräche, gefolgt von einer Videopräsentation von J.D. Roth, einem Finanzblogger aus den USA der sich aus einer signifikanten Schuldensituation selbst herausgearbeitet hat und es mittlerweile zu Wohlstand gebracht hat.Es folgten weitere interessante Diskussionen beim Abendessen und am Sonntag endete das interessante Wochenende mit einer Frage/ Antwortsession.

Meine Frau und ich waren uns einig, dass dies ein sehr lehrreiches Wochenende war, wo wir viele neue Freunde gewonnen haben.