Wie jedes Jahr, planten einige Freunde aus Studienzeiten und ich wieder eine mehrtägige Radtour. Diesmal entschieden wir uns dem Donauradweg von der Quelle bis nach Ulm zu folgen.

Anreise

Sehr entgegen kam uns das 9 Euro Ticket der Bahn, so dass wir unsere Autos in Ulm parken konnten und dann mit dem Zug nach Donaueschingen fuhren. Bedenken, dass der Platz knapp und Fahrräder möglicherweise gar nicht mitgenommen werden könnten, erwiesen sich als falsch. Dummerweise fing es direkt bei meiner Ankunft in Donaueschingen an zu regnen. Trotzdem fuhr ich mit dem Fahrrad zum Hotel. Nach dem Einchecken und beim Schieben des Fahrrads in den Fahrradkeller fiel mir auf, dass der Mantel des Hinterrades einen Riss hatte, aus dem schon Teile des Schlauches herausschauten. So konnte, bzw. wollte ich nicht auf die Tour gehen. Auf dem Weg vom Bahnhof zum Hotel habe ich einen Fahrradladen nur 100m vom Hotel entfernt wahrgenommen und schob mein Fahrrad direkt dorthin. Der Besitzer war sehr freundlich und hat den Schaden innerhalb von 20 Minuten behoben. Er schimpfte dabei etwas über „Kunden“, die nur kommen um sich beraten zu lassen, dabei sogar Fotos machen um dann aber im Internet billiger kaufen. Am Abend setzten wir uns alle im Braustüble zusammen, um bei einigen Kaltgetränken und leckerem Essen die Details der Tour zu besprechen.

Tag 1

Nach einem reichhaltigen Frühstück und bei noch trockenem Wetter machten wir uns zunächst auf zur Donauquelle und danach zur Mündung von Brigach und Breg – Merkspruch: Brigach und Breg bringen die Donau zu Weg. Hier ist der offizielle Beginn der Donau. Durch weite Felder folgten wir dem Flusslauf und nach etwa einer Stunde begann es Bindfäden zu regnen. Der Regen war nicht so heftig um uns von der Weiterfahrt abzuhalten, war aber trotzdem unangenehm, so dass wir uns freuten als der Regen in Tuttlingen aufhörte und wir zu Mittag im Restaurant La Embajada einkehrten. Dort servierte man hauptsächlich spanische bzw. mexikanische Küche, die meisten entschieden sich aber für scharfe Currywurst/ Pommes. Der Wirt gesellte sich zu uns, gab eine Lage sehr leckere „Pflümli“ aus, der Schnaps war 3 Jahre im Holzfass gelagert und ging runter wie Öl. Dabei erzählte der Herr, das er zeitlebens von der spanisch/ südamerikanischen Kultur begeistert war und mehrere Urlaube dort verbracht hatte. Er entschied sich sogar zunächst nach Costa Rica, bzw die kanarischen Inseln auszuwandern, leider klappte das nicht wegen Pflegefällen in der Familie, so dass er das Restaurant in Tuttlingen gründete.
Weiter ging es an der Donauversickerung vorbei. In der Tat gab es dort gar kein Wasser, i.e. die Donau versickerte komplett und kam einige Kilometer wieder zum Vorschein. Eine nicht unerhebliche Wassermenge kommt aber anscheinend in der Aachquelle wieder zum Vorschein, die in den Bodensee und damit in den Rhein fließt. Weiter ging es die Donau entlang wobei sich die Landschaft am Nachmittag in sofern veränderte, das das Tal schmaler wurde und die Kalksteinfelsen links und rechts steiler wurden. Letztlich waren wir froh als wir in Fridingen ankamen, wohl wissend, dass noch eine heftige Steigung zum Hotel Knopfmacher, welches auf einem Kalksteinfelsen hoch über der Donau liegt, anstand. Da hörte man doch einige Flüche, als wir unsere Räder die über 20% Steigung durch den Wald emporschoben. Oben wurden wir dann aber durch diverse Kaltgetränke und einen herrlichen Ausblick belohnt. Den Tag haben wir dann noch mit einem leckeren Abendessen vor Ort abgeschlossen.

Tag 2

Den zweiten Tag der Tour starteten wir mit einem guten Frühstück vor Ort. Nach dem Packen wurden wir mit einer langen und steilen Abfahrt nach Beuron belohnt. Von der Landstraße hatte man einen schönen Ausblick auf das Kloster. Hier fuhren wir mit einem knackigem Anstieg vorbei und folgten in dem engen Tal weiter dem Fluß der Donau bis nach Siegmaringen. Hier gab es eine Mittagspause bei einem indischen Restaurant. Ich hatte ziemlich scharfes Hähnchen Vindaloo, welches mit reichlich Bier runtergespült wurde. Nach einem Besuch der Waffenhalle des  Hohenzollernschloßes (angeblich die größte Sammlung in Europa) ging es weiter Richtung Mengen. Leider mussten wir feststellen, dass es unterwegs keine weiteren Einkehrmöglichkeiten gab, da die meisten Gaststätten erst um 18:00 aufmachten, so dass wir bis zu unserem Tagesziel, das Men Hotel, weiterfuhren. Dieses Hotel war insofern interessant, da es keine Rezeption hatte. Man musste eigenhändig per Internet einchecken und bekam dann einen Code mit welchem man sein Zimmer öffnen konnte. Die Zimmertür ging direkt auf den Parkplatz. Die Zimmer inkl. des Badezimmers waren sehr geräumig. Dies führte dazu, dass einige Teilnehmer ihrem Fahrrad in der Dusche eine Reinigung angedeihen ließen. Hiernach zogen wir zu Fuss in eine Pizzeria, gerade noch rechtzeitig konnten wir einen Tisch draußen okkupieren, bevor der große Run einsetzte. Ich hatte eine frittierte Pizza Calzone. Die schmeckte sehr interessant und war cross, war aber sicher nichts für die schlanke Linie. Den Abend abgeschlossen haben wir an der Hauptstraße in einer Bar,(keine Webseite) wo wir dem Posing von verschiedenen Autos, Motorrädern und Treckern zuschauten, i.e. Fahrer fuhren mit maximalem Lärm die Strasse auf und ab. Hiernach ging es zurück zum Hotel.

Tag 3

Der nächste Morgen startete leider ohne Frühstück. Das Hotel selbst bot keines an und die Cafes sowie Bäckereien waren Samstags morgens um 8:00 Uhr noch nicht geöffnet. Also fuhren wir mit leerem Magen zurück zur Donau und folgten deren Lauf weiterhin. Nach etwa 10 km sahen wir auf einem Hügel auf der anderen Donauseite die Heuneburg liegen. Ähnlich ist der Glauberg in der Nähe unseres Wohnortes. Hungrig fuhren wir weiter bis in den nächsten Ort, wo ein Teilnehmer die Einheimischen nach einer Bäckerei fragte. Die war aber ziemlich versteckt und wir radelten den falschen Weg einen Berg hinauf. Endlich gefunden stellte sich die Bäckerei als Tante Emma Laden heraus, die freundliche Besitzerin versorgte und aber gerne mit Käsestangen und frisch gebrühtem Kaffee.

Gestärkt ging es dann zurück zur Donau, der wir durch das nun wieder breite Tal durch Felder und Wiesen folgten. Gegen Mittag stoppten wir dann Zweifaltendorf und stärkten uns in der Brauerei Blank mit einigen Kaltgetränken. Danach schwangen wir uns wieder auf die Räder und liefen nach kurzer Zeit in Obernmachtal ein, wo wir auf dem Berg den Klostergasthof Adler fanden, wo schon einige Radler einkehrten. Wir setzten uns dazu und haben das Mittagessen und einige Kaltgetränke genossen. Den richtigen Radweg wiederzufinden stellte dann eine gewisse Herausforderung da. Aber auch diese wurde gemeistert und weiter ging es entlang der Donau zum heutigen Ziel Ehingen. Die Komoot App schlug dann eine Abkürzung vor, die aber in zwei schwierigen Aufstiegen endeten, welches zu entsprechender Flucherei einiger Mitfahrer führte. Nach den Aufstiegen ging es dann aber mehr oder weniger bergab bis flach nach Ehingen hinein wo wir unser Ziel das Hotel  Restaurant Linde erreichten. Etwa zeitgleich fiel eine Gruppe Jungendlicher, die wohl schon eine Brauereitour hinter sich hatten, ein und war entsprechend lärmend. DIe Wirtin erklärte uns dann, dass wir abends kein Essen im Restaurant bekommen könnten, da heute eine Weinprobe mit begleitendem Menü geplant wäre. Wir mussten dann zwei Teilnehmer zurückpfeifen, die fragten ob noch freie Plätze verfügbar wären. Ich glaube die Wirte hätten es nicht gerne gesehen, wenn wir und zu diesem Menü in Radklamotten gesetzt hätten. Also duschten wir zunächst einmal um uns dann auf die Suche nach einer alternativen Essensquelle zu machen. Das gestaltete sich schwieriger als erwartet. Interessanterweise hatten einige Gasthöfe Samstags geschlossen. Letztlich fanden wir Paula’s Alb, wo jeder etwas Passendes zum Abendessen fand. Der Birnenschnaps war exzellent, so dass wir mit der nötigen Bettschwere zurück zu unserem Hotel liefen um dann ins Bett zu fallen.

Tag 4

Leider konnte ich den Abschlusstag nicht mitradeln, da kurzfristig etwas anderes Interessantes dazwischen kam. Ein Bericht folgt schon bald an dieser Stelle.